Rheinland-Pfalz: Zahl der Notrufsäulen an Seen und Flüssen soll weiter wachsen

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Thomas Frey (dpa)

REGION. Wenige Minuten können bei Badeunfällen über Leben und Tod entscheiden. Deswegen wächst die Zahl von Notrufsäulen an Seen und Flüssen. Sie können auch im Winter helfen.

Nach der Inbetriebnahme der ersten Notrufsäulen an Gewässern in diesem Sommer in Rheinland-Pfalz wächst ihre Zahl weiter – gedacht nicht nur für Badende, sondern auch für Schlittschuhläufer. Die Björn Steiger Stiftung teilt mit: «Im Winter, wenn Schlittschuhläufer auf dem zugefrorenen See unterwegs sind und das Risiko des Eiseinbruchs besteht, sind die Säulen ebenfalls wichtig.»

In einer Notsituation erreicht damit jeder mit einem Knopfdruck die Rettungsleitstelle, der Standort wird automatisch mit einem GPS-Signal übermittelt. Bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) heißt es, nicht jeder habe gerade in Badehose oder Bikini immer ein Handy dabei, zudem funktioniere die Handy-Ortung nicht bei allen Rettungsleitstellen sofort.

Bis Ende 2020 wollen die DLRG und die Björn Steiger Stiftung in Rheinland-Pfalz 25 Alarmmelder an Gewässern aufstellen. Nach ihren Angaben steht je eine rot-weiße Notrufsäule bereits in der Pfalz an einem Badesee bei Jockgrim, am Rülzheimer Strandbad und am Baggersee Lingenfeld. Hinzu kommen Alarmmelder am Waldsee Argenthal im Rhein-Hunsrück-Kreis, am Rheinufer von Andernach und am Waldsee Rieden in der Osteifel. Sie kosten 5000 bis 6000 Euro pro Stück.

Geplant ist die Aufstellung von Notrufsäulen auch etwa am Rheinufer in Vallendar bei Koblenz und am Namedyer Werth bei Andernach, am Laacher See in der Osteifel sowie am Moselufer in Kobern-Gondorf und Winningen, wie der rheinland-pfälzische DLRG-Sprecher Marco Vogt erklärt. Manchmal dauere es etwas mit den Genehmigungen der zuständigen Kommunen, außerdem gebe es wegen der Corona-Pandemie Verzögerungen in der Produktion der Alarmmelder. Deswegen sei es nicht ausgeschlossen, dass die letzten der landesweit vorgesehenen 25 Notrufsäulen an Gewässern erst Anfang 2021 aufstellt würden.

Bekannt sind diese Alarmmelder an Fernstraßen. Während an Autobahnen die Autoversicherer über die GDV Dienstleistungs-GmbH zuständig sind, kümmert sich die Björn Steiger Stiftung um Bundes- und Landstraßen. In Zeiten vieler Handys und von automatischen Notrufsystemen (eCalls) in Autos ist die Zahl der Notrufsäulen an Straßen bundesweit deutlich rückläufig.

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1 Kommentar

  1. Die Björn Steiger Stiftung teilt mit: «Im Winter, wenn Schlittschuhläufer auf dem zugefrorenen See unterwegs sind und das Risiko des Eiseinbruchs besteht, sind die Säulen ebenfalls wichtig.»

    Gabs überhaupt zugefrorene Seen in RLP in den letzten Jahren?

    Und könnte oben aus den Säulen nciht auch Wasser sprudeln? Dann muss Triers OB Leibe kein Geld mehr für wasserspeiende Eisenstangen ausgeben, 10tausend pro Stück?

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