TRIER. Selten ist man einem Kaiser so nahe gekommen. Und selten hatte man die Gelegenheit Geschichte so hautnah zu erleben: Die am Wochenende eröffnete Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“ in Trier ist schon jetzt eine Superlative.
Neben den einmalig zusammengetragenen Ausstellungsstücken räumt die Nero-Show in Trier aber auch mit den einschlägigen Klischees und falschen geschichtlichen Überlieferungen über den römischen Kaiser auf.
„ Nero (37 bis 68 n. Chr.) sei als Brandstifter von Rom, Muttermörder und Christenverfolger in die Geschichte eingegangen“, sagt der Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier, Marcus Reuter. „Der umstrittene Herrscher sei aber auch Künstler, Architekt und Reformer gewesen. Die Schau werfe auf der Grundlage von neueren Forschungsergebnissen „einen differenzierteren Blick” auf den Kaiser.“
„Heute wisse man, dass Nero Rom gar nicht angezündet habe. Auch das Bild des Christenverfolgers müsse „leicht korrigiert werden”, sagt der Leiter des Museums am Dom, Markus Groß-Morgen. „Nero hat die Christen nicht aus religiösen Motiven verfolgt, sondern als Akt der Machterhaltung.” Damit habe er nach dem Brand vom Verdacht, er habe das Feuer gelegt, ablenken wollen – die Christen seien der „ideale Sündenbock” gewesen.
Lokalo.de berichtet für Euch fortlaufend von dieser in Europa wirklich einmaligen Ausstellung, die zeitgleich bis zum 16. Oktober in den 3 großen Museen Triers stattfindet.
Informationen über die Ausstellung: http://www.nero-ausstellung.de/