MAINZ. Zehn Jahre nach dem Start der Pflegekammer Rheinland-Pfalz sind Sinn und Zweck dieser Branchenvertretung bei manchen Mitgliedern umstritten. Angesichts dessen soll im kommenden Jahr ein Meinungsbild unter Mitgliedern eingeholt werden. Das Land und die Kammer hätten vereinbart, dass 2026 eine Mitgliederbefragung stattfinde.
Dies sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Viele Kammermitglieder wünschten sich Veränderungen, stellten den Fortbestand der Kammer infrage, darauf werde mit der Befragung reagiert. Kritisch gesehen wird etwa, dass es sich um eine Pflichtmitgliedschaft in der Kammer handelt und dafür – wie bei Kammern in anderen Branchen auch – Beiträge gezahlt werden müssen.
Die Mitgliederbefragung solle rechtzeitig vor den Wahlen der Vertreterversammlung über die Bühne gehen, erklärte Hoch. «Ich bin zuversichtlich, dass die Pflegekammer klar und offen kommuniziert, warum sie wichtig ist und wie sie arbeitet. Dazu gehört auch, transparent und nachvollziehbar ihre Aufgaben, ihre Leistungen und ihre Verantwortung darzustellen.»
Kammer war bundesweit Vorreiter
Hoffnungen, dass sich am Prinzip der Pflichtmitgliedschaft etwas ändern könnte, erteilt Hoch eine Absage. Wenn es eine Kammer gebe, sei eine solche Selbstverwaltung nur erfolgreich, wenn sie auch von allen verpflichtend getragen werde, sagte der SPD-Politiker. «Das bedeutet, dass eine gemeinsame Interessenvertretung auch mit gemeinsamer Verantwortung verbunden ist – dazu gehören selbstverständlich auch Beiträge.»
Die 2016 entstandene Pflegekammer Rheinland-Pfalz war die erste ihrer Art in Deutschland. Sie soll sich um die Interessen von rund 40.000 Pflegekräften im Land kümmern. (Quelle: dpa)















