
MANNHEIM. Bei der Todesfahrt von Mannheim sind eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann getötet worden. Das teilte der Präsident des Landeskriminalamts, Andreas Stenger, mit. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Kinder betroffen waren.
Der Täter hinter der Todesfahrt von Mannheim war bei der Polizei kein unbeschriebenes Blatt. Es gebe ein paar Vorstrafen, die lange zurücklägen, sagte Staatsanwalt Romeo Schüssler in Mannheim. Dabei gehe es um eine Körperverletzung, für die er eine kurze Freiheitsstrafe verbüßt habe vor über zehn Jahren, außerdem ein Fall von Trunkenheit im Verkehr.
Bei der letzten Tat handle es sich um ein Delikt im Bereich von Hate Speech aus dem Jahr 2018. Er habe einen entsprechenden Kommentar auf Facebook abgesetzt und sei deshalb zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Täter ist Deutscher ohne Migrationshintergrund
Der Täter ist den Angaben zufolge deutscher Staatsbürger, 40 Jahre alt, wurde in Baden-Württemberg geboren und lebte zuletzt in Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz.
Opfer in Mannheim bewusst „erfasst“
Der Fahrer hat seine Opfer nach Erkenntnissen der Polizei mit Absicht angesteuert. Es habe sich schnell herausgestellt, dass es sich bei dem Vorfall in Mannheim um eine gezielte Fahrt gehandelt habe, bei der bewusst mehrere Personen erfasst worden seien, sagte Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer.

Behörden ermitteln wegen zweifachen Mordes
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann jetzt unter anderem Mord vor. Man habe ein Ermittlungsverfahren wegen zweifachen Mordes und zweifachen versuchten Mordes eingeleitet, sagte Romeo Schüssler, leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Mannheim.
Täter von Mannheim ist Landschaftsgärtner
Auch zum Beruf des Todesfahrers wurden am Montagabend weitere Informationen bekanntgegeben. Der Täter hinter der Todesfahrt von Mannheim ist von Beruf Landschaftsgärtner. Ob er aber gerade gearbeitet habe, wisse man nicht, sagte Staatsanwalt Romeo Schüssler in Mannheim. Er sei ledig, habe nach Erkenntnissen der Ermittler keine Kinder und keine Partnerin oder keinen Partner. Man gehe davon aus, dass er allein gelebt habe, so Schüssler.
Fußgängerzone nicht mit Pollern gesichert
Die Straße in der Mannheimer Innenstadt, auf der ein Mann in eine Menschengruppe gefahren sein soll, war laut Polizei nicht mit Pollern oder Absperrungen gesichert. Auf den sogenannten Planken gebe es Straßenbahnverkehr, zudem gebe es die Möglichkeit, dass Lieferverkehr in die Straße einfahre, sagte Mannheims Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer.
Es habe am Montag keine besondere Veranlassung für Poller oder Absperrungen gegeben. «Es war ein ganz normaler Tag im Stadtleben von Mannheim», sagte Schäfer mit Blick darauf, dass dort am Montag keine besondere Veranstaltung anstand.
Bei der Todesfahrt in der Mannheimer Innenstadt sind zwei Menschen getötet worden, elf weitere Menschen wurden verletzt, einige davon schwer. Die Ermittler gehen derzeit nicht von einem politischen Hintergrund aus, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Mannheim sowie das Landeskriminalamt mitteilten.