DGB Trier fordert Sanierung des Stadttheaters – „Kultur ist keine Luxusfrage“

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Das Trierer Theater; Foto lokalo.de

TRIER. Das Stadttheater Trier braucht dringend eine umfassende Sanierung.
Das machen der DGB Trier und die Gewerkschaft ver.di in einer gemeinsamen Erklärung deutlich. Beide fordern, die Diskussion dürfe nicht länger auf die Kostenfrage reduziert werden, sondern müsse die gesellschaftliche Bedeutung von Kultur stärker in den Mittelpunkt rücken.

„Kultur ist keine Luxusfrage, sondern Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge“, betont Marcus Hoerl-Hoffmann, Sprecher des DGB Trier.

Das Theater sei ein zentraler kultureller und sozialer Ankerpunkt für die gesamte Region – mit einem Einzugsgebiet von rund 500.000 Menschen, darunter etwa 20.000 Kinder und Jugendliche, so die Gewerkschaft.

Marode Technik, undichtes Dach, überholte Strukturen

Die Zustände im Stadttheater Trier seien alarmierend: veraltete Gebäudestrukturen, marode Technik und ein undichtes Dach prägen den Alltag der rund 250 Beschäftigten. Seit Jahrzehnten werde am Theater gespart – auf Kosten der Mitarbeitenden und des kulturellen Angebots.

„Die Beschäftigten leisten Tag für Tag Großartiges, aber die Arbeitsbedingungen sind nicht länger tragbar“, so Hoerl-Hoffmann weiter.
„Wer jetzt erneut kürzt oder die Sanierung infrage stellt, gefährdet nicht nur Arbeitsplätze, sondern die kulturelle Zukunft der Region.“

ver.di: „Es braucht endlich politische Verantwortung“

Auch die Gewerkschaft ver.di unterstreicht die Dringlichkeit:

„Die Kolleginnen und Kollegen im Theater halten den Betrieb seit Jahren mit großem Engagement am Laufen – oft unter schwierigen und gesundheitlich belastenden Bedingungen“, erklärt Julia Mole, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin der ver.di Region Saar-Trier.

Von der Stadtpolitik fordern die Gewerkschaften jetzt klare Investitionszusagen und einen verbindlichen Sanierungsplan.

„Es braucht endlich politische Verantwortung und konkrete Investitionen, damit gute Arbeit und gute Kultur in Trier auch künftig möglich sind“, so Mole.

Theater als Bildungs- und Identitätsort für alle

Das Stadttheater sei weit mehr als ein kultureller Treffpunkt: Es sei Bildungseinrichtung, Begegnungsort und Identitätsstifter für die Region.

„Theater ist kein Privileg für wenige, sondern kulturelle Bildung für alle“, so Hoerl-Hoffmann.
Gerade Kinder und Jugendliche profitierten von kultureller Bildung, die Teilhabe, Empathie und demokratische Werte stärkt.

Podiumsdiskussion am 6. November: „Wie geht es weiter mit dem Stadttheater Trier?“

Um die Zukunft des Hauses offen zu diskutieren, lädt der DGB Trier zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ein:

📅 Donnerstag, 06. November 2025, 17:00 Uhr
📍 Ort: Stadttheater Trier

Vertreter der Gewerkschaften, Beschäftigten und Stadtgesellschaft wollen dort über Verantwortung, Finanzierung und den Wert von Kulturarbeit sprechen – und ein Signal senden: Kultur ist kein Luxus, sondern ein Grundpfeiler einer lebenswerten Stadt.

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1 Kommentar

  1. Wie hoch wohl der Prozentsatz der gewerkschaftlich organisierten Angestellten am Theater Trier liegt?

    Oder böswillig gefragt, welche Buddies von einer Kürzung betroffen wären?

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