Neuer „Glücksatlas“: RLP findet zur Zufriedenheit zurück -Treppchenplatz im Ländervergleich

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Ein Mann und eine Frau sitzen bei strahlendem Sonnenschein auf einer Bank. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

MAINZ. Die Lebenszufriedenheit in Rheinland-Pfalz ist einer Umfrage zufolge gestiegen und hat das Niveau des bisherigen Spitzenjahres 2018 erreicht. Das geht aus dem neuen «Glücksatlas» hervor, den die Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat.

Damit zähle das Land bundesweit zu den Regionen mit der höchsten Lebensqualität. Besonders Landbewohner, Senioren und Menschen in der Pfalz blicken laut Studie optimistisch in die Zukunft. Die durchschnittliche Zufriedenheit lag demnach auf einer Skala von 0 bis 10 in Rheinland-Pfalz bei 7,21 Punkten. Nur in Hamburg war die Zufriedenheit mit 7,33 Punkten im Bundesvergleich höher, auch Bayern erreichte 7,21 Punkte. Die Schlusslichter sind laut der Befragung Bremen (6,89), Berlin (6,83), das Saarland (6,78) und Mecklenburg-Vorpommern (6,06).

Im gesamtdeutschen Vergleich bewegte sich Rheinland-Pfalz in der Umfrage über die Jahre meist im Mittelfeld. Foto: Andreas Arnold/dpa/Symbolbild

Im Vergleich zu 2024 stieg die durchschnittliche Zufriedenheit in Rheinland-Pfalz demnach um 0,10 Punkte. Zwischen 2021 und 2023 hatte es noch spürbar unter dem Bundesdurchschnitt gelegen – vor allem infolge der Flutkatastrophe im Ahrtal, wie es hieß. In den betroffenen Kreisen lag die Lebenszufriedenheit um rund 0,22 Punkte niedriger. Mittlerweile zeige sich dort eine deutliche Erholung, so die Autoren der Umfrage.

Was Gründe für Zufriedenheit sind

Senioren in Rheinland-Pfalz verzeichneten dem «Glücksatlas» zufolge in den vergangenen Jahren den größten Zugewinn an Zufriedenheit, während Jugendliche und junge Erwachsene leicht verloren. Auch Familien und Stadtbewohner zeigen sich etwas weniger zufrieden als zuvor. Dagegen konnten Landbewohner spürbar zulegen.

Regional bestehen Unterschiede: So ist etwa die Zufriedenheit bei älteren Menschen auf dem Pfälzer Land besonders hoch. Am wenigsten zufrieden sind junge Erwachsene, die allein in mittelgroßen Städten leben – Regionen, die laut Studie zunehmend vom Strukturwandel betroffen sind.

Die Lebenszufriedenheit liegt in der Pfalz 2025 um 0,2 Punkte höher als im Rheinland. Foto: Uwe Anspach/dpa/Symbolbild

Mit ihrem Familienleben und ihrem Einkommen sind die Rheinland-Pfälzer überdurchschnittlich zufrieden. Dazu tragen laut Autoren eine vergleichsweise hohe Geburtenrate (1,40 Kinder je Frau), eine niedrige Scheidungsquote und eine hohe Eigentumsquote (51,3 Prozent) bei. Die Einkommenszufriedenheit liegt trotz moderater Einkommen über dem Bundesdurchschnitt.

Weniger positiv fällt dagegen die Freizeitzufriedenheit aus. Trotz hoher Vereinsdichte (9,5 Vereine je 1.000 Einwohner) und vieler kirchlich aktiver Menschen liegt Rheinland-Pfalz hier leicht unter dem Bundesschnitt.

Wo die Studie Nachholbedarf sieht

Insgesamt bescheinigt der «Glücksatlas» dem Bundesland eine hohe Lebensqualität, getragen von Natur, sozialem Zusammenhalt und einer soliden wirtschaftlichen Basis. Sorgen bereiten die andauernde Wachstumsschwäche und der Strukturwandel in mittelgroßen Städten. Um das Zufriedenheitsniveau langfristig zu sichern, empfehlen die Autoren unter anderem, besonders in den Bereichen Arbeit, Familie und Bildung zu investieren.

Für die Umfrage wurden von Juli 2024 bis Juni 2025 insgesamt 13.905 Menschen im Alter ab 16 Jahren durch das Institut für Demoskopie Allensbach zur allgemeinen Lebenszufriedenheit befragt. Zu den Lebensbereichen Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit wurden durch das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos im Juni 2025 insgesamt 5.148 Bürger im Alter ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind nach Angaben der Institute für diese Bevölkerungsgruppen repräsentativ. (Quelle: dpa)

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