TRIER. Die Stadt Trier plant, ab 2026 bei Gymnasien vorrangig nur noch Kinder aus der Stadt aufzunehmen. Der Verbandsgemeinderat Trier-Land schlägt Alarm – und fordert vom Landkreis eine eigene weiterführende Schule.
Hintergrund: Stadt Trier will Umland-Kinder ausschließen
Ein Beschlussvorschlag der Stadt Trier zum „Raumbedarf an den Gymnasien“ sieht vor, künftig nur noch Trierer Schülerinnen und Schüler in die Kapazitätsplanung einzubeziehen. Kinder aus dem Landkreis Trier-Saarburg hätten nur noch Chancen auf einen Platz, wenn nach der Versorgung der Stadt-Kinder Restplätze frei bleiben.
Ausnahmen gelten für bestimmte Spezialklassen, etwa die Sportklasse am Max-Planck-Gymnasium, die Hochbegabtenklasse am AVG oder den bilingualen Zweig am Humboldt-Gymnasium.
Betroffene Zahlen und Auswirkungen
Im Schuljahr 2025/2026 waren 106 Kinder aus dem Umland in regulären Klassen eingeschrieben. Wäre die Neuregelung bereits in Kraft, hätten diese Schüler nur nach Maßgabe freier Plätze aufgenommen werden können.
Für das Schuljahr 2026/2027 rechnet die Bedarfsplanung der Stadt nur noch mit 31 freien Plätzen für „einpendelnde“ Schüler aus dem Umland.
SPD-Antrag im Verbandsgemeinderat Trier-Land
Die SPD-Fraktion brachte das Thema in die jüngste Ratssitzung von Trier-Land ein. Besonders betroffen sei die Verbandsgemeinde, da sie über keine eigene weiterführende Schule verfügt. Schon heute sei es für Eltern schwierig, wohnortnah einen Schulplatz zu finden.
Der Verbandsgemeinderat beschloss einstimmig eine Resolution:
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Der Landkreis Trier-Saarburg soll kurzfristig eine Lösung schaffen, damit die Wahlfreiheit gemäß §10 Abs. 2 der Übergreifenden Schulordnung bis mindestens 2030 gewährleistet bleibt.
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Langfristig soll eine eigene weiterführende Schule in Trier-Land (Gymnasium oder IGS) projektiert und umgesetzt werden.
„Starkes Zeichen“ aus Trier-Land
Bürgermeister Michael Holstein begrüßte die Entscheidung:
„Der einstimmige Beschluss des VG-Rates Trier-Land ist ein starkes Zeichen an Landkreis und Stadt. Das Problem fehlender wohnortnaher Schulplätze begleitet uns seit Jahren – die aktuellen Pläne aus Trier haben es nur wieder deutlich gemacht.“