IG BAU: Zehntausende Wohnungen in Trier älter als 45 Jahre – Sanierungen und Neubau nötig

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Foto: Patrick Pleul / dpa / Symbolild

TRIER. Ob aus Stein, Beton oder Holz: In Trier gibt es rund 21.300 Häuser mit rund 63.000 Wohnungen. Ein Großteil davon ist längst in die Jahre gekommen: Rund 14.800 der Gebäude wurden vor 1980 gebaut.

Das geht aus einer statistischen Auswertung zum Gebäudebestand hervor, die das Pestel-Institut für die IG BAU Saar-Trier gemacht hat. Die Bau-Gewerkschaft will damit den Wohnungsbau in den Fokus rücken – den Neubau genauso wie die Sanierung älterer Gebäude: „Damit da in Trier mehr passiert, muss die neue Bundesregierung für den Wohnungsbau eine Offensive starten. Genau danach sieht es im Moment aber nicht aus“, sagt Ute Langenbahn. Die Vorsitzende der IG BAU Saar-Trier warnt CDU/CSU und SPD davor, den Wohnungsbau bei den Koalitionsverhandlungen zu vernachlässigen.

Deshalb appelliert die IG BAU jetzt an die CDU und an die SPD in Trier, deutliche Signale nach Berlin zu senden: „Wohnen ist das A und O für die Menschen. Wohnungsnot und Mieten-Explosion sind für viele Menschen ein massives Problem. Eine Regierung, die das jetzt nicht effektiv anpackt, regiert an den Menschen vorbei“, so Ute Langenbahn. Diese Botschaft müsse dringend „von Trier aus an den Tisch der Koalitionsverhandlungen gefunkt werden“. Immerhin gehe es auch um den Neubau von Wohnungen in Trier. Ebenso wie um die Energiespar-Sanierung alter Wohngebäude – von der Dachdämmung bis zum Austausch alter Fenster.

Insgesamt gibt es in Trier nach Angaben des Pestel-Instituts rund 40.900 Wohnungen, die vor 1980 gebaut wurden. „Gerade von diesen Wohnungen, die 45 Jahre und älter sind, brauchen die meisten eine Sanierung: Es geht darum, deutlich mehr Wohnungen altersgerecht zu machen, wenn demnächst immer mehr Baby-Boomer in Rente gehen und älter werden“, sagt Ute Langenbahn. Dabei komme es auf Badsanierungen an. Denn bei Seniorenwohnungen seien vor allem Duschen ohne Schwellen wichtig. Außerdem gehe es um breite Türen: „Ältere müssen in der Lage sein, sich mit einem Rollator in der Wohnung zu bewegen“, sagt Langenbahn.

Die IG BAU Saar-Trier appelliert außerdem an die neuen Koalitionäre in Berlin, „mehr Menschen in Trier endlich wieder eine Chance auf Wohneigentum“ zu geben. „Wer heute ein Durchschnittseinkommen hat, kann vom eigenen Einfamilienhaus, vom Reihenhaus oder von einer Eigentumswohnung nur träumen. Das muss sich ändern. Schwarz-Rot muss dafür sorgen, dass ein Facharbeiter, der Wohnungen baut, sich die endlich auch wieder leisten kann“, fordert Ute Langenbahn. Der Bund müsse da „dringend etwas unternehmen“ – erst recht bei wieder steigenden Bauzinsen.

Es komme darauf an, dass die neue Bundesregierung „die Weichen für eine Trendwende beim Wohnungsbau stellt – für einen Neubau-Turbo“, so die IG BAU Saar-Trier. Insbesondere beim sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben. „Es ist höchste Zeit, dass wieder mehr Wohnungen gebaut werden – dass die Zahl der Neubauten wieder deutlich nach oben geht“, so Langenbahn. Als bundesweite Zielmarke nennt die IG BAU 100.000 neu gebaute Sozialwohnungen und 60.000 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr.

Union und SPD setzten mit ihrer Infrastruktur-Offensive bei den Koalitionsverhandlungen einen entscheidenden Schwerpunkt: „Es ist richtig und wichtig, in die Infrastruktur zu investieren – in jede sanierte und neu gebaute Straße, jede Brücke, jede Schiene“, sagt Ute Langenbahn. Davon werde auch Trier enorm profitieren. Es sei auch gut, Schulen als Teil der Infrastruktur zu sanieren. „Es ist dabei aber auch wichtig und notwendig, dafür zu sorgen, dass sich Familien das Wohnen im Umfeld sanierter Schulen wieder leisten können“, so die Vorsitzende der IG BAU Saar-Trier. (Quelle: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Saar-Trier)

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1 Kommentar

  1. Träumer. Die Preise werden die nächsten Jahre weiter anziehen, Inflation, hohe Zinsen und stark steigende Baukosten sind die Folge des Schuldenprogrammes. Es werden immer weniger, die sich ein Eigenheim leisten können. Dazu steigen Abgaben wie Rentenbeiträge und CO2 Abgabe. Rechnet doch selbst. Fazit: Lost.

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