BITBURG. Am 16.12.24 entscheidet der Kreistag des Eifelkreises Bitburg-Prüm über die vollständige und dauerhafte Schließung des Kreismuseums Bitburg-Prüm sowie über die Auflösung seiner Museumssammlung.
Im Rahmen einer öffentlichen Sitzung soll über folgenden Beschlussvorschlag abgestimmt werden: 1) Das Kreismuseum wird zum 31.12.2025 geschlossen. 2) Die gesamte Sammlung im Museum und in den Lagerräumen in der Rittersdorfer Straße ist aufzulösen. Die Abwicklung dieser Deakzession im Einzelnen wird zur Beratung und Beschlussfassung an den Kreisausschuss übertragen.
Der Vorstand des Museumsverbands Rheinland-Pfalz hält die Schließung und Abwicklung eines kommunal getragenen Kreismuseums mit einer umfangreichen kulturhistorischen Sammlung für einen gefährlichen Präzedenzfall. Wir vermissen ein Vorgehen mit Ruhe und Augenmaß.
Das Kreismuseum Bitburg-Prüm geht auf eine 1929 eröffnete Vorgängerinstitution zurück – womit es sich um eines der ältesten Museen im Land handelt. 1998 wurde es am heutigen Standort nach umfangreicher Sanierung mit rund 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche neu eröffnet. Die vielfältige kulturhistorische Sammlung hat einen regionalen Fokus und umfasst schätzungsweise 10.000 bis 30.000 Objekte.
Der Museumsverband fordert:
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten müssen geprüft und umgesetzt werden, um die Einnahmensituation zu verbessern (z. B. Förderverein, Projektförderungen). Es gilt jedoch: Nur sehr wenige Museen können rentabel betrieben werden. Der Erfolg musealer Arbeit darf nicht allein finanziell bemessen werden.
Alternative Szenarien müssen unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie externer Expertinnen und Experten geprüft werden, zum Beispiel Weiterbetrieb des Kreismuseums mit reduzierter Ausstellungsfläche oder alternative Standorte. Eine reduzierte Fläche ist kein stichhaltiges Argument für eine Schließung. Hochwerte Museumsarbeit ist auch auf kleineren Flächen möglich.
Die Sammlung muss, wenn noch nicht geschehen, inventarisiert werden, um einen Überblick über das Vorhandene zu erhalten. Historisch wertvolles Kulturgut muss für die Region in öffentlicher Hand erhalten bleiben.
Die Objekte sollten außerdem durch externe Expertinnen und Experten auf problematische Provenienzen geprüft werden. Geprüft werden sollte zum Beispiel auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut. Bereits 1999 verpflichteten sich die Bundesregierung, die Länder und die kommunalen Spitzenverbände mit der „Gemeinsamen Erklärung“ als Träger öffentlicher Einrichtungen darauf hinzuwirken, NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter zurückzugeben.
Wie der Verband betont, sind Museen, insbesondere im ländlichen Raum, wichtige Einrichtungen der kulturellen Daseinsvorsorge. Sie sind das historische Gedächtnis ihrer Region. Als Orte der kulturellen und demokratischen Bildung, der Identitätsstiftung und Konsensfindung fördern sie den bürgerlichen Zusammenhalt. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierung müssen diese Museen geschützt und dürfen keinesfalls eingespart werden. Der Museumsverband bittet den Kreistag daher eindringlich, Alternativen zur Schließung des Museums und zur Auflösung der Sammlung zu prüfen. (Quelle: Museumsverband Rheinland-Pfalz e.V.)
Undenkbar!!! Ich bin dagegen, dass unsere Vergangenheit und die im Museum zu sehenden „Schätze“ verschwinden sollen. Im Museum gab/gibt es auch immer wieder Veranstaltungen, die sehr lehrreich sind. Vergangenes Jahr beispielsweise Thema 1923..was passierte vor 100 Jahren in unserer Heimat?
Auf Kreisebene gäbe es sicherlich andere Einsparmöglichkeiten.