Nach Schleusen-Unfall: Wie es nun weitergehen soll – Sperrung bis Ende März?

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Noch gibt es keine Lösung für die Schiffe auf der Mosel, die nicht weiterkommen.WSA Mosel-Saar-Lahn/dpa

TREIS-KADEN. Nichts geht mehr auf der Mosel, nachdem ein Schiff gegen ein Schleusentor gekracht ist. Nun wird die Trockenlegung der Kammer vorbereitet, um sich ein genaues Schadenbild zu machen.

Nach einem Unfall an der Schleuse Müden an der Mosel wollen Experten den entstandenen Schaden genau begutachten. Dazu müsse zunächst die Schleusenkammer leergepumpt werden, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Mosel-Saar-Lahn (WSA) in Koblenz.

Gleichzeitig suche das Amt mit Hochdruck nach einer Lösung, die festsitzenden Schiffe in das Unterwasser von Müden zu schleusen, damit diese die Mosel in Richtung Rhein verlassen könnten. Man gehe von rund 70 Schiffen aus, die auf der Mosel und auf der Saar nach dem Unfall nicht weiterkämen und quasi gefangen seien.

70 Schiffe sitzen fest

Wegen der Sperrung können die Schiffe den durch das Saarland und Rheinland-Pfalz führenden Fluss nicht in Richtung Rhein verlassen. Am Mittwoch soll besprochen werden, wie eine Lösung für die Schiffe aussehen könnte. Die Schiffsführer seien deshalb gebeten worden, auf ihren aktuellen Liegeplätzen zu bleiben.

Ein Güterschiff war am Sonntag beim Einfahren in die Schleuse aus noch unbekannter Ursache gegen das noch nicht vollständig geöffnete Schleusentor geprallt.

Vorbereitungen zur Schadensbegutachtung laufen an

Um den Schaden zu begutachten, müssen zur Vorbereitung für die Trockenlegung der Schleusenkammer nun im Laufe des Tages zunächst spezielle Verschlüsse am Schleusentor zur Abdichtung eingesetzt werden. «Dann kann man sehen, welche Schäden unter Wasser sind», sagte der Sprecher des WSA. Danach werde festgelegt, wie die jeweils bis zu 40 Tonnen schweren Torflügel herausgehoben werden könnten. Nach einer ersten Einschätzung war von einer Sperrung bis Ende März 2025 ausgegangen worden.

Die Mosel gilt als wichtiger Transportweg für die Schifffahrt in der Region. Bisher wurden durch die Schleuse Münden in diesem Jahr laut WSA rund 8,1 Millionen Gütertonnen transportiert. Rund 600 Fahrzeuge der Großschifffahrt wurden demnach 2024 durch die Schleuse geschleust.

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2 Kommentare

  1. Noch nicht abzusehen sind auch die Auswirkungen für die Bevölkerung in der Region. Treibstoff und Heizöl können nicht mehr per Tanker nach Trier und L-Mertert gebracht werden sondern müssen zukünftig mit LKW‘s transportiert werden.
    Stehen uns hier saftige Preiserhöhungen ins Haus?

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