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MAINZ. Roger Lewentz ist noch einmal zum Landesvorsitzenden der SPD in Rheinland-Pfalz gewählt worden – mit seinem schlechtesten Ergebnis.
Von 292 stimmberechtigten Delegierten hatten 232 am Samstag beim Parteitag in Mainz mit Ja votiert, wie die die Mandatsprüf- und zählkommission der Partei mitteilte. Sie sprach von einer Zustimmung von 83,8 Prozent. Der ehemalige Innenminister, der seit 2012 SPD-Landeschef ist, sagte, er sei mit dem Ergebnis zufrieden. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Sein bestes Wahlergebnis hatte er mit gut 95 Prozent bei der Amtsübernahme von Kurt Beck erreicht. 2014 erhielt er knapp 90 Prozent, 2016 kam er nur auf fast 88 Prozent und 2018 auf 93 Prozent.
Diesmal wurden bei der Berechnung des Wahlergebnisses erstmals nicht nur die ungültigen Stimmen, sondern auch die Enthaltungen von der Gesamtzahl der Stimmen abgezogen. Nach der bisherigen Zählweise wäre Lewentz nur auf 79,7 Prozent gekommen. Beim letzten Parteitag sei das neue Verfahren beschlossen worden, um die Wahlergebnisse mit der CDU vergleichbar zu machen, sagte Lewentz.
Der 60-Jährige trat nach eigenen Worten zum letzten Mal an, um in dieser Wahlperiode seine Nachfolge bis spätestens 2025 zu organisieren. «Dann ist für mich Schluss.» Für die Nachfolge sind Arbeits- und Sozialminister Alexander Schweitzer, Innenminister Michael Ebling und die Fraktionschefin im Landtag, Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Gespräch.
«Das ist ein Prozess, der Zeit, Ruhe und Moderation braucht», hatte Lewentz vor der Wahl über die Regelung seiner Nachfolge gesagt. «Ich kandidiere nicht für mein Ego, sondern weil ich der Überzeugung bin, dass der jetzt eingeleitete Weg der allerbeste für unsere Partei ist», betonte er. «Die Neuaufstellung der Partei muss die Chance haben, wieder für das nächste Jahrzehnt erfolgreich zu sein.»
Lewentz war im Herbst 2022 nach rund elf Jahren als Innenminister im Zusammenhang mit der Ahr-Flutkatastrophe zurückgetreten. Diesen Schritt hatte er mit den Worten erklärt: «Heute übernehme ich für in meinem Verantwortungsbereich gemachte Fehler die politische Verantwortung.» Seine politische Karriere hatte Lewentz 1989 im Kreistag begonnen. Er war viele Jahre Ortsbürgermeister in seiner Heimatgemeinde Kamp-Bornhofen (Rhein-Lahn-Kreis) und gehörte dem Landtag 1994 das erste Mal an.
Dieser Artikel über die Wahl zum SPD Vorsitzenden demonstriert das Demokratieverständnis bei der SPD. Über Demokratie reden die immer sehr viel und gerne.
Zitat: “ Einen Gegenkandidaten gab es nicht. “
Aha: eine Wahl mit nur einem Kandidaten.Das ist Demokratie ala SPD.Wirklich lustig.