Mehr Arbeitslose und tausende unbesetzte Ausbildungsplätze in Rheinland-Pfalz

Die Zahl der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz ist leicht gestiegen. Vor allem jüngere Menschen sind saisontypisch betroffen. Gleichzeitig warten viele Ausbildungsplätze noch auf passende Bewerberinnen und Bewerber.

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Wolken ziehen über ein Schild der Agentur für Arbeit. Foto: Carsten Koall/dpa/Symbolbild

MAINZ. Die Zahl der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz ist im Juli leicht angestiegen. Gleichzeitig gibt es noch Tausende unbesetzte Ausbildungsplätze. Das hat die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitgeteilt.

110.200 Menschen waren demnach im Juli in Rheinland-Pfalz arbeitslos. Das waren 1800 oder 1,7 Prozent mehr als im Juni. Stichtag der Erhebung war der 12. Juli.

«Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli entspricht der saisonüblichen Entwicklung», sagte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland. «Insbesondere jüngere Menschen haben sich arbeitslos gemeldet. Diese haben zum Teil ihre Ausbildung beendet und wurden vom Ausbildungsbetrieb nicht übernommen.» Sie sei sich sicher, dass in diesen Fällen die Arbeitslosigkeit lediglich von geringer Dauer sein werde. «Diese Fachkräfte sind auf unserem Arbeitsmarkt gesucht und werden zügig eine Arbeitsstelle finden.»

Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 4,9 Prozent. Im Vormonat hatte der Wert bei 4,8 Prozent und vor einem Jahr bei 4,7 Prozent gelegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag in Rheinland-Pfalz im Mai 2023 – das ist der aktuellste Datenstand – mit knapp 1,48 Millionen Beschäftigten 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit ist im Juli hingegen etwas gesunken.

Von 2011 bis 2021 – den derzeit aktuellsten Daten – stieg die Zahl der schwerbehinderten Beschäftigten bei Unternehmen mit zwanzig oder mehr Arbeitsplätzen um rund 6600 Menschen oder 18,9 Prozent. 2021 waren demnach 41.400 schwerbehinderte Personen in Rheinland-Pfalz beschäftigt. Die Zahl der beschäftigten schwerbehinderten Frauen stieg besonders stark. «Frauen und Männer mit Behinderungen sind in der Regel gut ausgebildet», sagte Schulz. «Sie tragen damit mit ihren Fertigkeiten und ihrer Motivation zur Fachkräftesicherung bei.»

Auch junge Menschen tragen zur Fachkräftesicherung bei – und dennoch sind derzeit rund 11.000 Ausbildungsstellen in Rheinland-Pfalz unbesetzt. Das sind 700 weniger als im Vorjahr. Etwa 6100 Jugendliche seien noch auf der Suche, hieß es. Fast 40 Prozent der jungen Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz konzentrieren sich laut Regionaldirektion auf gerade einmal zehn Berufe – darunter Verkäufer, Industriekauffrau, Fachinformatikerin und Friseur.

«Diese hohe Konzentration der Jugendlichen auf nur zehn Berufe zeigt, dass sie die Vielzahl der Ausbildungsberufe nicht kennen», sagte Schulz. «Es gibt mehr als 300 anerkannte Ausbildungsberufe, unter denen die Jugendlichen auswählen können.» Schulz empfiehlt den Jugendlichen, Kontakt zur Berufsberatung aufzunehmen. «Unsere Kolleginnen und Kollegen beraten individuell, wie der konkrete Weg in die Ausbildung aussehen kann und welche Ausbildung die richtige ist», sagte sie. «Vor allem Praktika sind auf dem Weg zum beruflichen Erfolg sehr hilfreich.» (Quelle: dpa)

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