Witz über Körpergröße: Darüber lachte Laschet im Flutgebiet

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Foto: Marius Becker/dpa

BERLIN. Es war die Wende im Bundestagswahlkampf: Am 17. Juli lachte der damalige Kanzlerkandidat der CDU und Ministerpräsident von NRW, Armin Laschet, sichtlich und herzhaft im Hintergrund, während Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) im nordrhein-westfälischen Erftstadt im Vordergrund mit Journalisten über die Leiden der Flutopfer spricht. Innerhalb von Minuten bricht im Netz ein Shitstorm los, unter dem Hastag #laschetlacht empören zahllose Nutzer sich in den sozialen Medien über die Taktlosigkeit Laschets.

Für viele scheint sich zu bestätigen, was sie schon lange vermutet hatten: Der rheinischen Frohnatur Laschet fehlen die nötige Ernsthaftigkeit und Seriosität für das Amt des Bundeskanzlers. Lag die Union bis zu diesem Zeitpunkt in den Umfragen vorne, so stürzen die Werte nach dem Lachanfall ab und erholen sich bis zur Wahl nicht mehr. Laschet entschuldigt sich mehrmals, doch ohne Erfolg.

Was bis jetzt unbekannt war: Warum mussten der Kandidat und einige aus seiner Entourage so plötzlich und so heftig lachen? Laschet sprach immer wieder von einer „blöden Bemerkung“, die jemand gemacht habe, wollte dies aber nicht genauer erläutern.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hat recherchiert und enthüllt nun: Es ging um Körpergröße – seine eigene und diejenige des Bundespräsidenten. Laschet hatte den Landrat des Rhein-Erft-Kreises, Frank Rock (CDU), der ebenfalls vor Ort war, aufgezogen, weil dieser den Bundespräsidenten nur als „Herr Steinmeier“, nicht aber als „Herr Bundespräsident“ angesprochen hatte. Rock konterte darauf geschickt: Er habe sich gewundert, dass Steinmeier „auch so klein ist wie du“ – Laschet Körpergröße beträgt 1,72 Meter. Dies fand Laschet offenbar sehr lustig – und einige der Umstehenden auch.

Im Grunde zeigte Laschet damit Selbstironie, nur leider zum völlig falschen Zeitpunkt und am völlig falschen Ort. Der desaströse Eindruck, der entstanden war, ließ sich nicht mehr zurücknehmen.

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