Städtebund begrüßt 30 Milliarden Flut-Wiederaufbaufonds – Aufstockung möglicherweise nötig

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Ein nach der Hochwasserkatastrophe völlig zerstörtes Haus steht am Ufer der Ahr. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild

MAINZ. Bund und Länder haben sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf einen nationalen Flut-Wiederaufbaufonds geeinigt – der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz begrüßt dies und schlägt Modellregionen etwa im zerstörten Ahrtal vor.

Zugleich mahnte der Verband am Dienstag aber auch schon eine möglicherweise nötige Aufstockung der vereinbarten rund 30 Milliarden Euro an: „Da die Infrastruktur komplett zerstört ist, Straßen, Wege, Plätze, Kindergärten, Schulen, Verwaltungsgebäude und Versorgungsnetze (Wasser, Abwasser, Strom, Gas) weitgehend neu und zumindest teilweise auch an neuer Stelle errichtet werden müssen, kann die Dimension die bisherigen Schätzungen deutlich übersteigen.“

Gleichzeitig riet der Gemeinde- und Städtebund zu Modellregionen beim Wiederaufbau im Sinne von Klima- und Hochwasserschutz, etwa mit „Häusern im 3-D-Druckverfahren als Null-Energiehäuser oder als starkregenfestere Holzmodulhäuser“ – mit Aufladestationen für E-Autos sowie Sensoren in Straßen, „die später einen autonomen Busverkehr ermöglichen“.

Der rheinland-pfälzische Grünen-Fraktionschef, Bernhard Braun, nannte die Einigung bei der Ministerpräsidentenkonferenz ein wichtiges Zeichen für die Flutregionen. „Für das Land Rheinland-Pfalz hat der Beschluss große Bedeutung, weil ein Bundesland alleine nicht die gewaltigen Schäden beheben und den Wiederaufbau stemmen kann“, ergänzte er. Mit Blick auf künftige Katastrophen müsse „die Gelegenheit genutzt werden, um eine krisenfeste Infrastruktur aufzubauen. Auch hier ist jeder Euro aus dem Hilfsfonds gut angelegtes Geld.“

Extremer Starkregen hatte am 14. und 15. Juli an der Ahr eine Flutwelle ausgelöst und weite Teile des Tals zerstört. Die Zahl der Todesopfer liegt landesweit bei 142, 141 davon starben im Ahrtal. Laut Polizei könnten einige wenige Menschen bereits unmittelbar vor der Flut aus anderen Gründen verstorben sein, etwa in Krankenhäusern.

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