Eigenen Onlineshop eröffnen: So geht´s

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Onlineshopping gehört für viele Kunden zum Alltag. (Foto: pixabay)

Einen eigenen Onlineshop zu eröffnen ist kein Hexenwerk. Es gibt viele hilfreiche Tools, die dabei unterstützten. Doch was braucht es alles, um einen Onlineshop auf den Weg zu bringen? Der Beitrag stellt einen Leitfaden vor, der auch für Händler geeignet ist, die bereits ein Geschäft vor Ort betreiben.

Baukastenshop wählen
Wer ohne Erfahrung einen Onlineshop einrichten möchte, egal ob Existenzgründer oder etabliertes Unternehmen, schaut sich am besten die verschiedenen Baukasten-Systeme an. Es gibt sie von mehreren Anbietern, so zum Beispiel von Strato, 1 & 1, Jimdo, VersaCommerce oder Shopify. Welcher Anbieter der richtige ist hängt unter anderem davon ab, welcher Funktionsumfang gewünscht wird. Die Umsetzung ist in den meisten Fällen sehr einfach. Gegen eine monatliche Gebühr, die zwischen 10 und 80 Euro liegt, werden vorgefertigte Schablonen zur weiteren Gestaltung bereitgestellt. Es werden notwendige Einstellungen am Design vorgenommen, Zahlungsmittel ausgewählt und Versandmethoden eingerichtet. Danach sind Produktbilder hochzuladen und Texte für die Artikel herzustellen. Versehen mit den Verkaufspreisen kann der Onlineshop im Prinzip starten.

Wichtig: Datenschutzerklärungen und das Impressum müssen sorgfältig erstellt werden und rechtssicher sein. Hier kann eine Mitgliedschaft beim Händlerbund helfen. Der Händlerbund unterstützt in Sachen Rechtstexte für Onlineshops kostengünstig und sorgt für notwendige Updates, falls der Gesetzgeber Änderungen vornimmt.

In einem Onlineshop steckt viel Arbeit
Zwar werben Anbieter von Baukastensystemen damit, dass der Onlineshop innerhalb weniger Stunden aufgesetzt werden kann, doch es steckt viel Arbeit darin. Es geht nicht nur darum, die technischen Anforderungen zu erfüllen und entsprechende Einstellungen vorzunehmen oder Farben auszuwählen. Ein stimmiges Konzept muss her, welches die Intention des Onlineshopbetreibers unmissverständlich erkennen lässt. Einzelhändler, die bereits ein eigenes Geschäft in der Fußgängerzone der Heimatstadt oder anderswo führen, arbeiten in der Regel bereits nach einem bestimmten Konzept. Dieses sollte sich auch im Onlineshop wiederfinden. Das bedeutet, dass die Firmenfarben und das Logo benutzt werden, dass Fotos von der Belegschaft, von den Verkaufsräumen und vom Firmeninhaber Verwendung finden. Je persönlicher ein Shop aufgezogen wird, desto besser lässt es sich verkaufen. Denn auch online gilt, dass Kunden sich zuerst über einen Anbieter informieren wollen, bevor sie kaufen.

Professionalität zahlt sich aus
Auch wenn keine Erfahrung mit Onlineshops besteht, können Einsteiger einen sehr professionellen Eindruck mit ihrem ersten Onlineshop erzeugen. Mit der Wahl eines Baukastensystems, das bereits fertige Themes bereitstellt – das sind vorgefertigte Musterdesigns für Onlineshops – ist der erste Schritt getan. Nun geht es daran, die Professionalität durchgängig aufrechtzuerhalten. Das gelingt, indem professionelle Fotos, Videos und auch Musiksequenzen genutzt werden. Lizenzfreie Musik zum Download lässt sich bei Bedarf passend auswählen. So können zum Beispiel Produktpräsentationen oder Anwendungsbeispiele in den eigenen Räumen gefilmt werden und dazu die passende Musik suchen. Musik transportiert Stimmungen und wirkt verkaufsfördernd, so dass Onlineshopbetreiber diesen Vorteil nutzen sollten.

Baukastensysteme ermöglichen es, einen Shop ohne jede Erfahrung aufzubauen.
(Foto: pixabay)

Texte und SEO
Neben Bildern und Musik spielen die Texte auf einer Website eine wesentliche Rolle. Viele Shops stellen lediglich ein paar Produktfotos ein und ergänzen Standardtexte, die sie von Herstellerseiten kopieren. Das ist aber meistens gar nicht gestattet. Die Texte auf einer Webseite müssen einzigartig sein, man spricht hier von dem sogenannten Unique Content.

Wer ein Händchen für Sprache und die nötige Zeit hat, kann die Texte selbst erstellen. Doch meistens liegt die Kernkompetenz von Onlineshop Betreiber nicht im Texten, sondern im Verkaufen ihrer Produkte. Insofern ist es ratsam, einen professionellen Texter einzuschalten, der diese Aufgabe übernimmt. Allerdings spielen SEO-Aspekte ebenfalls eine Rolle bei der Texterstellung. SEO ist die Abkürzung für Search Engine Optimization, was so viel wie Suchmaschinenoptimierung heißt. Vereinfacht gesagt: Die Texte sollten auf Basis profitabler Keywords SEO-optimiert und gut lesbar sowie übersichtlich strukturiert werden. Dann steigen die Chancen, dass eine Website in der Suchmaschine gut rankt.

Marketing, Marketing, Marketing
Der schönste Onlineshop nützt allerdings nichts, wenn niemand von ihm weiß. Deshalb ist Marketing so wichtig. Onlinemarketing ist eine Disziplin für sich, doch sie sollte nicht allein betrachtet werden. Vielmehr muss sie auch zu den Offline-Marketing-Aktivitäten und insgesamt zum Firmenkonzept passen, denn Onlinemarketing ist ein Teil des Marketingmix einer Firma.

Onlinemarketing ist aus der Kommunikation mit Kunden nicht wegzudenken. Die bekannten Marketingkanäle werden durch Onlinemarketing ergänzt und sind für Onlineshops unverzichtbar. Insbesondere junge Zielgruppen lassen sich damit sehr gut erreichen, weil diese vorwiegend online shoppen und sich online informieren. Insofern verlagert sich das klassische Marketing mehr und mehr ins Internet. Das Marketinginstitut beschäftigt sich intensiv mit dem Thema und bietet auch Seminare hierzu an – selbstverständlich online.

Wo sollen die Produkte angeboten werden? Es gibt verschiedene Online-Marktplätze, doch bei Amazon wird am meisten umgesetzt.
(Foto: pixabay)

Wird Onlinemarketing für eine Firma relevant, ist eine Erarbeitung des passenden Marketingskonzepts notwendig. Dabei geht es genauso wie bei Marketing außerhalb des Internets um die vier bekannten Bereiche Produkte, Preise, Platz und Promotion.

Das Produkt
Welche Produkte präsentiert werden, ergibt sich in der Regel aus dem bereits vorhandenen Präsenzshop. Hierzu stellen sich weitere Fragen: Gibt es eventuell Features, die ein Produkt verbessern können? Gibt es etwas, was online angeboten werden kann, offline aber nicht zu haben ist? Vielleicht können spezielle Online-Varianten entwickelt werden, die neugierig machen und das gewisse Extra mitbringen.

Der Preis
Möglicherweise ist das Preisumfeld im Internet ander, als bei der direkten Konkurrenz vor Ort. Onlineshopbetreiber sollten sehr genau überlegen, wie sie ihre Preispolitik im Internet ausrichten. Wenn Sie sich zu stark von der im Präsenzshop unterscheidet, stößt man die Kunden im Ladengeschäft vor den Kopf. In Sachen Preisbildung ist außerdem zu berücksichtigen, dass zusätzlich Versand und Verpackung eingerechnet werden müssen.

Der Platz
Wo genau werden die Produkte angeboten? Ist es exklusiv im eigenen Onlineshop zu haben oder werden weitere Verkaufsplattformen genutzt? Kommen Amazon, eBay oder andere Online-Marktplätze infrage? Auch Anzeigen auf Facebook oder Google Ads sind geeignet, um Angebote zu platzieren.

Die Promotion
Onlineshopbetreiber müssen sich Gedanken machen, wie sie das Produkt promoten. Wie eingangs erläutert ist dazu das professionelle Zusammenspiel von Bildern, Videos, Musik und Texten hilfreich. Die Promotion-Aktivitäten knüpfen direkt daran an. Die Produkte müssen bekannt gemacht werden, dies gelingt zum Beispiel durch Blogbeiträge, die geteilt werden, Videos, die bei Twitter oder Facebook viral gehen sowie mit Aktivitäten auf Instagram, TikTok oder Pinterest. Welche Vertriebswege passen sind, hängt stark vom individuellen Profil ab.

Hilfe vom Profi geht immer
Wer sich von der Flut der Anforderungen überfordert fühlt und keine Zeit hat, eine eigene Lernkurve zu durchlaufen, wendet sich an professionelle Marketingberater. Diese können mit ihrer Erfahrung innerhalb kurzer Zeit dazu beitragen, erste Verkäufe zu realisieren. Seriöse Berater helfen dabei, dass auch unerfahrene Einsteiger ein stimmiges Konzept erarbeiten und profitabel umsetzen können. Sogar der Staat beteiligt sich mit einem Zuschuss an den Marketingberatungkosten. Unternehmen in Schwierigkeiten können bis zu 90 Prozent, alle anderen zwischen 50 und 80 Prozent der Netto-Beratungskosten vom Staat zurückerhalten.

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