“Unerträgliche, fast ekelhafte Ausprägung“ – Saarland startet Kampagne gegen Gaffer

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Symbolbild

SAARLAND. Unter dem Motto «Gaffen ist gefährlich» hat das saarländische Verkehrsministerium am Dienstag eine Öffentlichkeitskampagne gestartet. Mit provozierenden Plakaten, Videos und Stickern soll für das Thema sensibilisiert und deutlich gemacht werden, dass ein solches Verhalten «völlig unvertretbar» sei, wie Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) am Dienstag zur Vorstellung der Kampagne erklärte.

Erst vor wenigen Tagen hätten Schaulustige Rettungsarbeiten bei einem großen Wohnungsbrand in Neunkirchen behindert. Wenn Gaffer im Weg ständen oder sogar Videos bei Verkehrsunfällen drehten und diese dann im Internet verbreiteten, finde diese Sensationsgier «eine besonders unerträgliche, fast ekelhafte Ausprägung».

«Mit der Sensationsgier setzt der Verstand aus», sagte Rehlinger. «Wir wollen den Gaffern einen Spiegel vorhalten und dazu bringen, etwas zu reflektieren, wo bislang hinreichendes Bewusstsein gefehlt hat.»

Für die Kampagne wurden die besten Ideen von Studierenden der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) ausgesucht. Dazu zählt ein von Iris Schäffer entworfenes schwarzes «Gaffer G», das an einem Ende in eine Pistole mündet und saarlandweit nun auf Plakaten zu sehen ist. Es verweist zudem auf die Internetseite www.gaffenistgefaehrlich.de mit drei Videoclips. Lea Hofmann zeigt darin Schicksalsschläge von Menschen auf, die mit den Folgen des Gaffens zu leben haben. «Es stört mich, dass man seine kompletten moralischen Vorstellungen wegwirft für einen Moment, der einem den Kick gibt», begründete die 30-Jährige.

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