Kurz vor Urteil im Mordprozess gegen Mörder von Mia: Demonstrationen in Kandel

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Foto: dpa-Archiv

KANDEL. Zwei Tage vor dem für Montag erwarteten Urteil im Prozess um den Tod der 15 Jahre alten Mia aus Kandel ist es erneut zu Demonstrationen in der südpfälzischen Kleinstadt gekommen.

Größere Fälle von Gewalt oder Randale gab es am Samstag nicht, wie ein Polizeisprecher am Nachmittag nach dem Ende der Demonstrationen sagte.

Unter starken Sicherheitsvorkehrungen gingen zunächst Demonstranten unter dem Motto «Wer schweigt, stimmt zu – dem Rechtsruck entgegentreten» auf die Straße. Auf einem der Plakate in Bahnhofsnähe stand etwa «Den Faschisten die Grenzen zeigen». Nach Angaben der Organisatoren nahmen etwa 75 Teilnehmer an der Demonstration teil.

In der Ortsmitte formierte sich unterdessen ein Protestzug mit mehreren Hundert Menschen unter dem Motto «Migration und Sicherheit». Die Polizei war unter anderem mit Absperrgittern vor Ort, um beide Lager auseinanderzuhalten. Zwischenfälle blieben aus.

Mehrere Bürger des 9000-Einwohner-Ortes kritisierten die Kundgebungen als «importierte Empörung». Sie warfen Demonstranten vor, den Tod der 15-Jährigen Mia im Dezember in Kandel als Vorwand für die Proteste zu missbrauchen. In Kandel war es seit dem Verbrechen immer wieder zu Demonstrationen gekommen.

An diesem Montag wird das Urteil in dem Prozess um den Tod der Schülerin erwartet. In dem Verfahren muss sich der vermutlich aus Afghanistan stammende Ex-Freund des Mädchens wegen Mordes verantworten.

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