TRIER-ZEWEN. Für ein Engagement, das sich über ein halbes Menschenleben erstreckt, hat Ewald Gruchey (70) aus Trier-Zewen die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz erhalten. Oberbürgermeister Wolfram Leibe überreichte die Auszeichnung in der Hauptfeuerwache – im Namen von Ministerpräsident Alexander Schweitzer und gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Feuerwehr Trier und der Turngemeinde Konz 1885 e. V.
Die Ehrung würdigt einen Mann, der über Jahrzehnte hinweg Feuerwehr, Jugendarbeit, Sport und Vereinswesengeprägt hat wie nur wenige in der Region.
40 Jahre Feuerwehr – und weit mehr als Dienst am Löschfahrzeug
Ewald Gruchey trat 1974 der Freiwilligen Feuerwehr Zewen bei und blieb ihr vier Jahrzehnte lang verbunden. Neun Jahre – von 2005 bis 2014 – führte er die Zewener Wehr sogar als Löschzugführer. Doch sein prägendster Beitrag liegt im Aufbau der Nachwuchsarbeit:
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1987 gehörte Gruchey zu den Gründungsmitgliedern der Jugendfeuerwehr Trier.
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1991 bis 2002 war er Jugendfeuerwehrwart in Zewen und betreute zahlreiche Kinder und Jugendliche, die später selbst aktive Feuerwehrleute wurden.
„Du warst jahrelang eine Stütze der Jugendfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr“, sagte Triers Feuerwehrchef Andreas Kirchartz in seiner Würdigung. Man könne deutlich sehen, wie nachhaltig Grucheys Arbeit bis heute wirke. Viele Feuerwehrleute hätten „ihre Zeltlager-Zeit bei Ewald“ erlebt.
Kirchartz betonte außerdem, dass Grucheys Engagement eine „Familienleistung“ sei: Seine Frau habe über Jahre Kinder in Zeltlagern betreut, Tochter und Schwiegersohn seien heute selbst in Führungspositionen aktiv.
Mehr als Feuerwehr: Vier Jahrzehnte Schatzmeister in Konz
Auch außerhalb der Feuerwehr hat Gruchey Spuren hinterlassen: Seit 1985 ist er Mitglied der Turngemeinde Konz 1885 e. V., seit fast 40 Jahren dort Schatzmeister – ein Ehrenamt, das er mit einer beeindruckenden Zuverlässigkeit ausübt.
„Über 400.000 Buchungen hat er in dieser Zeit gemacht – und kein einziger Fehler wurde je gefunden“, lobte ein Vertreter der TG Konz. Der Verein sei dank Grucheys akribischer Arbeit finanziell „top aufgestellt“. Sein Einsatz sei überall dort sichtbar, „wo Gemeinschaft zählt“.
„Ohne Menschen wie Sie funktioniert unsere Gesellschaft nicht“
Oberbürgermeister Wolfram Leibe würdigte Gruchey als außergewöhnlich engagierten Bürger:
„Ohne Menschen wie Sie funktioniert unsere Gesellschaft nicht.
Sie haben unzählige Stunden investiert – nicht für sich, sondern für andere. Davon profitieren Feuerwehr, Vereine und wir als ganze Stadt.“
Er hob hervor, dass Gruchey nicht nur in Leitungsfunktionen aktiv war, sondern auch im Hintergrund tatkräftig mitarbeitete – zuverlässig, ausdauernd und ohne Aufhebens.
Ein Vorbild über Generationen hinweg
Mit der Verleihung der Ehrennadel würdigt das Land Rheinland-Pfalz ein jahrzehntelanges Wirken, das weit über reine Vereinsarbeit hinausgeht: Ewald Gruchey steht beispielhaft für den Wert des Ehrenamts, den Rückhalt für Jugendförderung, den Einsatz für Sicherheit und Sport – und für die Kraft von Menschen, die Verantwortung übernehmen, ohne danach zu fragen, was sie dafür zurückbekommen.
Ein Mann, wie es Oberbürgermeister Leibe formulierte, „den jede Gemeinschaft sich wünscht – und den man nur selten findet“.














