Umgang mit ADHS: Verbraucherzentrale RLP warnt vor Scharlatanen

Hypnose bis Selleriesaft: Die Verbraucherzentrale warnt vor Scharlatanen im Umgang mit ADHS. Wie Eltern seriöse Angebote finden können.

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Foto: Fredrik von Erichsen / dpa / Archiv

MAINZ. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt vor falschen ADHS-Diagnosen und unwissenschaftlichen Therapien. «Die Diagnose sollte aus seriösen Quellen von Ärzten und Psychotherapeuten mit spezieller Qualifikation stammen», sagt die Fachberaterin Danijela Milosevic von der Verbraucherzentrale in Mainz. Diese Fachleute könnten auch Empfehlungen für Therapien geben.

Vorsicht bei Internet-Angeboten und dem Begriff «Coach»

Bei Anbietern aus dem Internet sollten Eltern dagegen vorsichtig sein. Eine tiefgreifende Recherche über Online-Angebote sei unbedingt zu empfehlen. Vorsicht geboten sei auch vor dem ungeschützten Begriff «Coach».

Verbraucherzentrale hat 2025 schon fünf Personen abgemahnt

Das Projekt «Faktencheck Gesundheitswerbung» der Verbraucherzentralen Rheinland-Pfalz und NRW habe in diesem Jahr bereits fünf Personen abgemahnt, weil sie Heilbehandlungen ohne Zulassung angeboten hätten. Im vergangenen Jahr war es eine.

In einigen Fällen hätten die Anbieter aus Sicht der Verbraucherschützer zudem unzulässige Erfolgsgarantien abgegeben. Die abgemahnten Angebote reichten von Hypnose über mentales Training bis zu Heilungsversprechen durch Selleriesaft, sagte Milosevic.

Verbraucherzentrale: Elterntraining gehört zur Behandlung

Im Internet fänden sich auch Coaching-Angebote für die Eltern betroffener Kinder. Ein solches Elterntraining gehöre aber bei Kinderärzten zur Behandlung dazu, sagte Milosevic. «Am besten erkundigt man sich in der Arztpraxis oder bei der Krankenkasse danach.»

Die Verbraucherzentrale empfiehlt folgende Internetseiten:

Medizin transparent. Dort werden Gesundheitsmythen und -Behauptungen zu verschiedenen Krankheiten, auch ADHS, überprüft (https://medizin-transparent.at/schlagwort/adhs/)

Das zentrale adhs-netz mit Sitz an der Uniklinik Köln. Es ist ein bundesweites Netzwerk zur Verbesserung der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) und gibt Hinweise für eine gute Diagnose. (https://www.adhs.info/fuer-jugendliche/wie-wird-adhs-festgestellt)

Das Portal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften zu ADHS. (https://register.awmf.org/de/suche#keywords=ADHS&sorting=relevance) (Quelle: dpa)

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