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TRIER. – Am vergangenen Freitag ist die Ausstellung „anders ist gleich – eine grenzenlose Kunstaktion von Menschen mit und ohne Handicap“ im Integrationshotel Vinum in Trier eröffnet worden. In mehreren Workshops mit Künstlern der St. Martin Schule in Bitburg sowie des Café Lebenshilfe in Trier sind die besonderen Werke – Masken, Portraits und Gipsformen – unter der Leitung der Trierer Kunststudentin Eleonore Clahsen entstanden und können nun bis zum 11. Juni 2015, immer von 13 Uhr bis 19 Uhr, im Hotel Vinum besichtigt werden.
„Die Idee zu der Ausstellung kam im letzten Semester auf, ich arbeitete mit Menschen mit und ohne Behinderung. Die Arbeit inspirierte alle Beteiligte und machte einfach Spaß. Es wäre zu schade, diese Werke nicht auszustellen – denn sie können auch andere inspirieren“, so die Künstlerin und Studentin der Hochschule Trier Eleonore Clahsen über die Entstehung der ungewöhnlichen Aktion, die sie im Rahmen ihres Masterstudiums umsetzte. Die Aktion solle zudem für das Thema Integration sensibilisieren, denn „niemand sollte sich verstecken oder schämen müssen, weil er oder sie anders ist – weil jeder anders ist“, so Clahsen.
Steven, einer der Künstler der St. Martin Schule in Bitburg, fasste es so zusammen: „Es ist sehr schön, dass Kunst uns alle verbindet, auch außerhalb der Schule!“
Jürgen Etzel, der stellvertretende Geschäftsführer des Diakonisches Werkes der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach, welches Träger des Trierer Integrationshotels ist, erläuterte bei der Eröffnung, warum die Ausstellung im Hotel Vinum ihren richtigen Ort gefunden hat: „In unserem Integrationshotel arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung Hand in Hand. Unsere Gäste nehmen das Potential von beeinträchtigten Menschen so aus einem anderen Blickwinkel wahr und erleben gelungene Integration.“ Aufgrund des Klaus von Bismarck Preises, der dem Hotel im vergangenen Jahr für besonders erfolgreiche Prozesse zur Inklusion dieser Menschen verliehen wurde, sei die Künstlerin Eleonore Clahsen auf das Hotel aufmerksam geworden: „In einem Gespräch stellten wir fest, dass die Ausstellung bei uns eine hervorragende Möglichkeit ist, nun auch die künstlerischen Fähigkeiten von beeinträchtigten Menschen darzustellen und das Integrationsprogramm fortzuschreiben“, so Etzel weiter.
Es gelte, die Welt mit anderen Augen sehen zu lernen, betonte Dr. Jörg Weber, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Trier, in seiner Andacht und griff die Frage nach der Bedeutung von „anders“ auf. „Anders sehen heißt für mich auch: mit anderen Augen sehen. Und darin Gottes gutes Tun für mich, für uns, für diese Welt wahrnehmen zu können. Und zugleich die Vielfalt und Schönheit der Welt aus einem anderen Blickwinkel aufzunehmen. Das tut einfach gut. Es bereichert mich und öffnet meinen Horizont.“
Für Bettina Munding, Direktorin des Hotel Vinum, war von Anfang an klar: „Ich war sehr begeistert von den Kunstwerken und dachte, dass diese Ausstellung eine gute Möglichkeit wäre, Inklusion noch nachhaltiger vorzuleben. Außerdem konnten wir mit dieser Aktion dem Aufruf unseres Embrace-Hotel-Verbunds, der mittlerweile aus 43 integrativen Hotelbetrieben in Deutschland und Europa besteht, anlässlich des Europäischen Tages zur Gleichstellung von Menschen mit Beeinträchtigung, folgen und eine weitere Möglichkeit der Begegnung von Menschen mit und ohne Handicap schaffen.“
Unterstützt wird die Ausstellung „anders ist gleich“ von der St. Martin Schule Bitburg, der Aktion Mensch, der Stiftung des BEDA-Instituts für Europäische Kulturbildung,, der Städtischen Bibliothek Bitburg, der Hochschule Trier, dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach, der Lebenshilfe Trier sowie dem Hotel Vinum.
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