TRIER – Die meisten Trierer haben es in den letzten Wochen „erfahren“: In den Sommerferien wurden so viele Straßen wie selten zuvor saniert. Vom Markusberg über die Christoph-, Linden- und Zuckerbergstraße bis zum Weidengraben wurde gefräst, asphaltiert und abgestreut.
„Uns ist bewusst, dass die damit einhergehenden Sperrungen und Umleitungen für viele Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ärgerlich sind. Aber kaputte Straßen sind auf Dauer noch viel ärgerlicher. Wir haben einen großen Teil der diesjährigen Maßnahmen bewusst in der Ferienzeit gebündelt, weil dann das Verkehrsaufkommen insgesamt geringer ist“, sagt Julian Lehnart, Leiter des zuständigen städtischen Amts StadtRaum Trier.
Bei den meisten Maßnahmen der Straßenerhaltung wird zunächst der beschädigte Asphaltbelag abgefräst und später die Deckschicht und im Bedarfsfall auch die Tragschicht mit Walzasphalt erneuert. Ein weiteres Verfahren, das zum Beispiel am Markusberg angewendet wurde, ist die Instandsetzung der Fahrbahn mit dünnen Asphaltdeckschichten in Kaltbauweise.
Die dichte Abfolge der Baustellen in diesem Sommer hängt damit zusammen, dass der Haushaltsansatz für die Straßenunterhaltung von zuletzt 3,5 auf jetzt 6,8 Millionen Euro nahezu verdoppelt wurde. Baudezernent Dr. Thilo Becker hatte sich nachdrücklich für diese deutliche Ausweitung des Budgets eingesetzt: „Die gestarteten Sanierungsmaßnahmen im Straßennetz sind ein dringend notwendiger erster Schritt, um das über Jahrzehnte entstandene Unterhaltsdefizit abzubauen. Es ist richtig und wichtig, dass hier investiert wird – für mehr Sicherheit, Komfort und den Werterhalt unserer Infrastruktur. Gleichzeitig muss klar sein: Um den großen Unterhaltsstau aufzulösen, werden auch in Zukunft deutlich mehr finanzielle Mittel erforderlich sein.“ Bei ersten Gesprächen von Oberbürgermeister Wolfram Leibe mit der Landesregierung wurde signalisiert, dass der von der Bundesregierung angekündigte „Investitionsbooster“ bereits auf dem Weg ist.
Im Hinblick auf vereinzelt geäußerte Beschwerden über die Intensität der Baumaßnahmen ergänzt Becker: „Wir wissen: Jeder Stau kostet Nerven, jede Umleitung kostet Zeit. Dass so viele Menschen diese Geduld aufgebracht haben, verdient unseren besonderen Dank. Ihr Verständnis hat es möglich gemacht, dass aus Baustellen Fortschritt wird – für ein stabiles und modernes Straßennetz.“
40 Straßen mit 90.000 Quadratmeter Fahrbahn werden saniert
Insgesamt werden in diesem Jahr in 40 Straßen circa 90.000 Quadratmeter Fahrbahn- und Gehwegfläche auf einer Länge von rund 24 Kilometern saniert. Bei der Auswahl der Straßen, die erneuert werden, stützen sich Julian Lehnart und Marco Bart, Leiter des Sachgebiets Straßen- und Brückenunterhaltung, auf das Straßenzustandskataster. Bart erläutert: „Straßen mit besonders großen Schäden haben zum Erhalt der Verkehrssicherheit natürlich Priorität. Das zweite wichtige Kriterium ist die Bedeutung der Straßen für den Verkehr – ob es sich also um eine Hauptachse, eine Sammelstraße oder eine Anliegerstraße handelt. In den kommenden Jahren werden wir intensiv an den Hauptverkehrsachsen arbeiten, den Auftakt bildet in den Sommerferien 2026 das Pacelliufer, gefolgt von der Zurmaiener Straße.“
Auch nach den diesjährigen Sommerferien gehen die Bauarbeiten weiter: Die Instandsetzung der Straße Am Weidengraben durch die beauftragte Firma Lehnen befindet sich aktuell im dritten von vier Bauabschnitten. Die nächsten größeren Projekte betreffen die Friedrich-Ebert-Allee, die Ausoniusstraße und die K2 Zewen-Herresthal sowie die Straßen Im Karrenbachtal, Zum Domherrenwald und Auf Schwarzfeld.














