
TRIER. Im Prozess rund um den mutmaßlichen Reichsbürger und ehemaligen Waffenhändler aus dem Kreis Trier-Saarburg hat der Angeklagte vor dem Amtsgericht Trier alle Vorwürfe bestritten. Er soll illegal mehr als 800 Waffen und etwa 8.400 kg Pyrotechnik gehortet haben – in einem spektakulären Fall, der sich bis ins Jahr 2018 zurückverfolgen lässt.
Hintergrund: Beschlagnahmung wegen „Reichsbürger“-Verdachts
2018 ordnete das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz die Abgabe sämtlicher Schusswaffen an – weil der Mann der „Reichsbürger“-Szene zugeordnet wurde. Statt der Aufforderung Folge zu leisten, soll er die Waffen in drei verschiedenen Lagern aufbewahrt haben – eines davon sogar im Saarland. Im März 2019 erfolgte schließlich die Beschlagnahmung durch Behörden und Polizei. Mehr News aus der Region
Angeklagter verteidigt sich – lehnt Reichsbürger-Label ab
Der Angeklagte bestreitet, je gegen Gesetze verstoßen zu haben. Sein Anwalt stellt klar:
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Er sei kein Reichsbürger, sondern ein Kritiker der aktuellen Politik und Verwaltungsbehörden.
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Er habe lediglich Waffen an eine Firma übergeben, nachdem die Gewerbeerlaubnis entzogen wurde.
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Auch explosive Stoffe wie Pyrotechnik seien „legal gelagert“ gewesen.
Der Anwalt kritisiert das Verfahren als „ungerecht und unfair“ und verweist auf die psychische Belastung durch die langen gerichtlichen Verfahren. Ein Antrag auf Einstellung wurde durch die Staatsanwaltschaft zurückgewiesen.
Lokalo.de in den Bunkeranlagen des Waffenhändlers
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Zeitraum des Verfahrens: Prozess läuft bis 7. Juli am Amtsgericht Trier
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Waffen und Sprengstoff: Mehr als 800 Schusswaffen, 8.400 kg Pyrotechnik – gefunden in drei geheimen Lagern
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Vorwürfe: Illegaler Waffenbesitz, Pyrotechniklagerung, Beleidigung, Nötigung
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Szene: Rund 1.100 Menschen in Rheinland‑Pfalz werden dem Reichsbürger‑Spektrum zugerechnet (Quelle: Verfassungsschutz)