Das sagt ein Experte aus RLP zur TV-Runde der vier Kanzlerkandidaten

Eine Woche vor der Bundestagswahl trifft ein Quartett von Spitzenkandidaten im Fernsehen aufeinander. Welche Erkenntnisse erwarten Forscher aus der Pfalz von dem Streitgespräch?

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Politikwissenschaftler Prof. Jürgen Maier sieht in der TV-Viererrunde einen deutlichen Mehrwert für das Publikum. Foto: dpa / Archivbilder

LANDAU. Das sogenannte TV-Quadrell von vier Bundeskanzlerkandidaten am Sonntag besitzt nach Ansicht von Politikwissenschaftler Prof. Jürgen Maier einen deutlichen Mehrwert für das Publikum. «Zuschauer können die Kandidaten und ihre Vorstellungen direkt miteinander vergleichen und das in einem relativ überschaubaren Zeitrahmen und in einem hoffentlich unterhaltsamen Format».

Dies sagte der Experte der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Allerdings habe das Format mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) auch Nachteile. «Die Zeit für die Ausführungen ist deutlich knapper bemessen», sagte Maier zu der Sendung (Sonntag, 20.15 Uhr, RTL/ntv/stern). «Dies könnte dazu führen, dass Kandidaten weniger detailliert erklären müssen, wie sie einzelne Problemfelder im Falle ihrer Kanzlerschaft angehen würden

Teilnahme per App

Ein RPTU-Forschungsteam um Maier untersucht seit Jahren die Wirkung der Duelle auf das Publikum – so auch am Sonntag. Benötigt wird die kostenlose App «real smart», die in Kooperation mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern entwickelt wurde und für Android- und iOS-Geräte verfügbar ist.

«Wir sehen für das Duell zwischen Scholz und Merz vom vergangenen Sonntag und auch für die ‚Klartext‘-Sendung von Donnerstag, dass etwa jeder sechste Teilnehmer unserer Studie seine Kanzlerpräferenz geändert hat», sagte Maier. Die Daten seien zwar nicht repräsentativ. «Sie werden aber gemäß den parteipolitischen Präferenzen in der wahlberechtigten Bevölkerung gewichtet und sind deshalb aussagekräftig», betonte der Politikwissenschaftler. (Quelle: dpa)

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