Endlich verständlich: Eltern des Säubrenner-Opfers bekommen Dolmetscher im Mordprozess

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Foto: Steil-TV

SPANGDAHLEM. Im laufenden Prozess um die tödliche Messerattacke auf der Säubrennerkirmes in Wittlich, bei dem ein 28-jähriger Mann ums Leben kam, hat das US-Militär auf Beschwerden der Eltern des Opfers reagiert. Diese hatten zu Beginn der Woche kritisiert, dass sie dem Verfahren wegen mangelnder Englischkenntnisse nicht folgen könnten. Wie der SWR berichtet, wurde daraufhin ein separater Raum eingerichtet, in dem die Verhandlungen per Video übertragen und für die Eltern simultan übersetzt werden.

Die Eltern des Opfers hatten sich in den ersten Verhandlungstagen über die fehlende Unterstützung beklagt, da sie den Prozess gegen einen US-Soldaten kaum verstehen konnten. Nun sorgt ein Dolmetscher dafür, dass sie die Verhandlung in der Airbase Spangdahlem besser verfolgen können.

Wendung im Prozess: Verteidigung beschuldigt anderen Soldaten
Während der laufenden Verhandlung kam es zu einer neuen Wendung. Der Verteidiger des angeklagten US-Soldaten beschuldigte einen weiteren amerikanischen Soldaten, der ebenfalls bei dem Vorfall anwesend war. Dieser sei derjenige gewesen, der die tödlichen Stiche ausgeführt habe, und nicht sein Mandant. Der beschuldigte Soldat war zwar nach dem Vorfall festgenommen, jedoch wieder freigelassen und lediglich disziplinarisch bestraft worden.

Die Staatsanwaltschaft hingegen hält an ihrer Anklage fest, dass der 26-jährige Angeklagte die Tat begangen habe. In ihrem Eröffnungsplädoyer verwies sie auf Spuren, Beweise und Zeugenaussagen, die alle auf den Angeklagten als Täter hindeuten. An dessen Schuhen wurde Blut des Opfers gefunden, und er sei der Einzige in der Gruppe gewesen, der ein Messer dabei hatte.

Weitere Zeugen sagen aus
Im Verlauf des Prozesses sagten auch weitere Zeugen aus. Unter anderem schilderte eine Trierer Polizistin vor Gericht, wie die Tatwaffe unter der Wittlicher Römerbrücke gefunden wurde. Sie musste das Messer vor den Geschworenen identifizieren und berichtete von der Durchsuchung der Wohnung des Angeklagten, bei der blutverschmierte Schuhe sichergestellt wurden.

Auch die Gerichtsmedizinerin sagte aus, dass das Opfer infolge der schweren Verletzungen verblutet sei. Vier Stichwunden hätten zu einem erheblichen Blutverlust geführt.

Militärprozess vor Geschworenen
Der Prozess findet vor einem US-Militärgericht statt, das über die Schuld des Angeklagten entscheiden wird. Der 26-jährige Soldat hatte am ersten Verhandlungstag auf unschuldig plädiert. Im Falle einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft.

Die Verhandlung geht weiter, und es werden in den kommenden Tagen weitere Zeugen erwartet.

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