Bereits gute Kontakte – Isjum in der Ostukraine soll neue Partnerstadt Triers werden

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TRIER. Im vergangenen Jahr hatte der Trierer Stadtrat mit breiter Mehrheit beschlossen für Trier nach einer geeigneten Stadt als Partnerstadt in der Ukraine zu suchen. Der Ältestenrat schlägt nun vor in der Sitzung des Stadtrates am 6. März zu beschließen eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Isjum zu begründen.

Die Stadt hatte sich bereits im vergangenen Jahr an Trier mit dem Wunsch nach einer solchen Partnerschaft gewendet. Durch humanitäre Hilfsaktionen bestehen bereits direkte Kontakte nach Isjum. Die Partnerschaft wird auch ausdrücklich von der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Trier unterstützt, die in den letzten Monaten bereits ebenfalls gute Kontakte nach Isjum aufbauen und so auch zur Vermittlung der Partnerschaft beitragen konnte.

Die Stadt im Osten der Ukraine im Oblast Charkiw hat in jüngster Vergangenheit die Schrecken des Krieges erlebt. Im Frühjahr 2022, nach Beginn der völkerrechtswidrigen russischen Invasion, wurde Isjum besetzt, konnte jedoch nach sechs Monaten von ukrainischen Streitkräften wieder befreit werden.

Ein erheblicher Teil der Stadt wurde während der Kämpfe zerstört. Die vormals rund 48.000 Einwohner umfassende Stadt musste zudem die Grausamkeit des russischen Besatzungsregimes erleben. Nach der Befreiung der Stadt erregte so etwa der Fund von Massengräbern mit hunderten Leichen darin, als schockierender Teil russischer Kriegsverbrechen, internationale Aufmerksamkeit. Die Präsidenten der deutsch ukrainischen Gesellschaft Trier Anhelina Leshak und Tobias Schneider begrüßen die angestrebte Städtepartnerschaft ausdrücklich. „Es ist ein gutes und wichtiges Zeichen,
wenn wir in Trier nun an die Seite der Stadt Isjum treten und deutlich machen, dass wir uns weiterhin und dauerhaft hinter die Menschen in der Ukraine stellen.“ So Schneider. Zugleich solle die Städtepartnerschaft nicht nur auf den zivilgesellschaftlichen Austausch beschränkt bleiben soll, sondern auch eine Chance ist, konkrete Hilfe zu leisten: „Große Teile der Infrastruktur in Isjum wurde durch die russischen Besatzer gezielt zerstört oder gestohlen. Als Deutsch-Ukrainische Gesellschaft möchten wir natürlich gerne Unterstützung geben und arbeiten bereits an Ideen wie wir u.a. durch Spendensammlungen mit geringem Mittelaufwand etwas Unterstützung geben können. Auch eine Fahrt nach Isjum haben wir ins Auge gefasst, sofern es die Lage zulässt“, so Schneider.

Anhelina Leshak ergänzt: „Es freut mich sehr, dass eine Partnerschaft zwischen Trier und Isjum entstehen soll. Wir hoffen auf einen intensiven Austausch mit den Menschen in Isjum. Bildung, Kultur, Sport und natürlich die humanitäre Hilfe sind Felder auf denen wir als Deutsch-Ukrainische Gesellschaft Trier gerne gemeinsame Projekte entwickeln möchten. Es sind natürlich alle interessierten Bürger herzlich eingeladen sich zu beteiligen.“

Alle die ihre Solidarität mit der Ukraine zeigen möchten sind außerdem herzlich eingeladen zur Demonstration anlässlich des zweiten Jahrestages der russischen Invasion unter dem Titel „Trier steht zusammen für die Ukraine“ am 24.02.2024 um 12 Uhr vor der Porta Nigra zu kommen.

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