Prozessauftakt: Eskalation vor Trierer Disko – Schwerwiegende Verletzungen in Kauf genommen

Die Attacke auf Polizisten vor einer Diskothek in Trier hat im Februar bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt startet der Prozess gegen die mutmaßlichen Angreifer.

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Foto: Steil-TV

TRIER. Gut neun Monate nach einem gewalttätigen Angriff auf Polizisten vor einer Trierer Diskothek hat am Mittwoch vor dem Landgericht der Prozess gegen elf Angeklagte begonnen. Die zehn Männer und eine Frau im Alter zwischen 17 und 43 Jahren müssen sich wegen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und teils wegen schweren Landfriedensbruchs und Körperverletzung verantworten.

Ein Großteil von ihnen soll die Beamten bei einem Einsatz mit Flaschen, Besen, Stielen und Schaufeln beworfen haben. Dabei hätten die Angeklagten in Kauf genommen, «dass es zu schwerwiegenden Verletzungen» komme, sagte Staatsanwalt Wolfgang Spies. Nur durch glückliche Umstände sei dies nicht passiert. Fünf Polizisten waren bei dem nächtlichen Einsatz in der Nacht zum 17. Februar verletzt worden, zwei davon durch Pfefferspray der Polizei.

Zu den Attacken war es nach einem Streit in dem Club gekommen. Mehrere Gäste waren vor die Tür verwiesen worden. Nachdem die alarmierte Polizei dort eingetroffen war, eskalierte die Lage. Erst als ein Polizist mit seiner Dienstwaffe zwei Warnschüsse in die Luft abgab, hörten die Angreifer auf.

Vor Verlesung der Anklage hatte Verteidiger Otmar Schaffarczyk beantragt, das Verfahren einzustellen, da die Jugendkammer des Landgerichts sachlich nicht zuständig sei. Das Verfahren hätte beim Jugendschöffengericht des Amtsgerichts verhandelt werden müssen, sagte er. Dem schlossen sich die anderen Verteidiger an. Der Antrag wurde nach Beratung der Kammer abgelehnt. Für den Prozess sind zehn weitere Termine bis Ende Januar angesetzt. (Quelle: dpa)

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