“Lottrige” Outfits: Bundeselternrat für Kleiderordnung an Schulen – Lehrerverband: “Schule ist kein Strand und kein Club”

0
Foto: pixabay

ORANIENBURG/BERLIN. Der Bundeselternrat mit Sitz in Oranienburg hat sich für Bekleidungsregeln an Schulen ausgesprochen. «Wir empfehlen Schulen, einen Konsens über eine Kleiderordnung zu schließen», sagte die Vorsitzende der Organisation, Christiane Gotte, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Ein derartiger Konsens sollte dann auch in die Hausordnung aufgenommen werden. Dann hätte ein Verstoß auch Konsequenzen. «Dann kann man Schülerinnen oder Schüler nach Hause schicken und verlangen, dass sie sich ordentlich anziehen.» Meist gehe es dabei um «unangemessene, lottrige, zerrissene oder freizügige Kleidung».

Vor allem Mütter sähen in Kleidungsregeln einen Vorteil, um morgendlichen Diskussionen mit ihren Kindern zu entgehen. Gotte räumte zugleich ein, eine generelle Kleiderordnung an Schulen sei im föderalen System kaum durchsetzbar.

Lehrerverband: «Schule ist kein Strand und kein Club»

Hintergrund ist eine Debatte in Frankreich über die Einführung von Schuluniformen. Präsident Emmanuel Macron hatte sich für Einheitskleidung ausgesprochen.

Der Deutsche Lehrerverband mit Sitz in Berlin lehnt feste Regeln ab. «Wir sind in Deutschland aufgrund unserer Geschichte anders auf Freiheit ausgerichtet, auf Selbstbestimmung und Mündigkeit. Eine Formulierung zu finden, die festlegt, wie lang ein T-Shirt sein darf, ist kaum möglich», sagte Verbandspräsident Stefan Düll den Funke-Zeitungen.

Dass die Kleidung legerer, nicht mehr so formal sei, «ist ein gesamtgesellschaftlicher Trend». Klar sei aber auch: «Schule ist kein Strand und kein Club.»

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hält Schuluniformen und Einheitskleidung für einen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht von Eltern und Kindern, wie Verbandsvize Tomi Neckov sagte. Obendrein verhindere Einheitskleidung nicht soziale Ungerechtigkeit. Darüber hinaus dürfen finanzschwächere Haushalte nicht zusätzlich mit der Anschaffung belastet werden. (Quelle: dpa)

Vorheriger Artikel“Jedes Kind braucht eine Zukunft”: Saarburg feiert Fest zum Weltkindertag am 19.9. – Cityparkplatz in Kinderhand
Nächster ArtikelJegliche Alkoholtests verweigert – Führerscheine eingezogen: Suff-Fahrten in Luxemburg

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.