Trier: Nach abgelehntem Eilantrag – Schilder „Platz der Menschenwürde“ aufgehängt

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Dezernent Dr. Thilo Becker nimmt die neu angebrachten Straßenschilder auf dem Platz der Menschenwürde in Augenschein. Foto: Presseamt Trier

TRIER. Am Mittwochmorgen, 2. August, haben Mitarbeiter des Amts StadtRaum Trier am ehemaligen „Bischof-Stein-Platz“ neue Straßenschilder mit der Aufschrift „Platz der Menschenwürde“ angebracht. Die Bezeichnung „Bischof-Stein-Platz“ auf den alten Schildern wurde mit schwarzem Klebeband durchgestrichen und als nicht mehr gültig gekennzeichnet.

Der Stadtrat hatte am 5. Juli den neuen Namen für den Platz hinter dem Dom beschlossen. Eine entsprechende Allgemeinverfügung trat am 12. Juli in Kraft. Ein Mitglied des Trierer Stadtrats beantragte jedoch vor dem Verwaltungsgericht Trier eine einstweilige Anordnung dagegen, weshalb die Stadtverwaltung das Aufhängen der neuen Schilder verschob. Parallel dazu erhob das Stadtratsmitglied Klage gegen die Umbenennung. Am 1. August lehnte das Gericht den Eilantrag ab, so dass die Schilder jetzt zum nächstmöglichen Zeitpunkt montiert wurden. Im Hauptsacheverfahren erfolgte bisher keine Entscheidung.

Schilder mit Erklärungstafeln

Aufgrund der kurzfristig geplanten Umsetzung wurden intern zunächst relativ kleine, provisorische Schilder mit der Aufschrift „Platz der Menschenwürde“ produziert. Diese werden bald durch größere ersetzt, die von einer externen Firma gefertigt werden. Unter den neuen Schildern wurden bereits Erklärtafeln mit folgendem Text befestigt: „Die Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes erfolgte auf einstimmigen Beschluss des Trierer Stadtrats vom 1.2.2023. Grund dafür ist Bernard Steins Versagen im Umgang mit sexuellem Missbrauch, der von Klerikern des Bistums in seiner Amtszeit (1967-1981) verübt wurde. In diesem Zeitraum waren mindestens 200 Kinder und Jugendliche betroffen.“ Die alten Schilder mit dem durchgestrichenen Schriftzug „Bischof-Stein-Platz“ bleiben zur besseren Orientierung und zur Dokumentation der Umbenennung noch ein Jahr hängen.

Stadtrat folgte Vorschlag des Ortsbeirates nicht

Am 1. Februar hatte der Stadtrat generell eine Umbenennung des Platzes beschlossen und den Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld mit der Namensfindung beauftragt. Der Ortsbeirat entschied sich für die Namen „Windstraße“ und „Hinter dem Dom“. Damit wäre der alte Zustand wiederhergestellt worden, bevor die Fläche 2011 zum „Bischof-Stein-Platz“ wurde. Der Stadtrat folgte in seiner Sitzung am 5. Juli der Entscheidung des Ortsbeirats jedoch nicht. Stattdessen beschloss er die Umbenennung in „Platz der Menschenwürde“. Dieses Vorgehen stieß auf viel Kritik und führte auch zu dem letztlich erfolglosen Eilantrag des Stadtratsmitglieds.

(Quelle: Stadt Trier)

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