Update zu Unwetter im Saarland: Deutscher Wetterdienst schließt Tornado aus

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Ein Teil der Einrichtung eines Wohnhauses liegt im Hof. Foto: Harald Tittel/dpa

FREISEN. Nach dem Unwetterim saarländischen Ort Alsweiler in der Gemeinde Freisen schließt der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen Tornado aus. Eine Untersuchung durch einen Experten des Vereins Skywarn vor Ort habe ergeben, dass es sich um eine Gewitterfallböe – auch bekannt als Downburst – gehandelt habe, sagte Andreas Friedrich, Sprecher und Meteorologe des DWD, am Freitag.

«Hier deutet wirklich alles auf einen Downburst hin», erklärte Andreas Kollmohr, Unwetter-Beobachter von Skywarn am Freitag. Dafür sprechen etwa die Länge und Breite der vom Sturm geschlagenen Schneise, hieß es. Das Unwetter am Dienstag hatte rund 50 Häuser beschädigt, einige darunter schwer. Die Dächer mehrerer Gebäude wurden abgedeckt, in zwei Fällen waren ganze Dächer inklusive Dachstuhl weggeflogen.

Als Downburst wird laut DWD ein extrem starker Fallwind aus einer Gewitterzelle bezeichnet. «Dieser Fallwind prallt aus der Höhe auf den Boden auf und wird dann nach verschiedenen Seiten abgelenkt. Dies geht oft gleichzeitig mit sehr heftigem Niederschlag und/oder Hagel einher», so der DWD.

Die auftretenden Böen in einem solchen Downburst erreichten dabei Orkanstärke, oft im Bereich von 120 bis 140 Kilometer pro Stunde. Im Extremfall könnten sogar Geschwindigkeiten von 180 bis 200 Stundenkilometer erreicht werden.

Der Leiter des örtlichen Katastrophenschutzamtes hatte nach dem Unwetter gesagt, dass das Schadensbild sowie Zeugenaussagen für einen Tornado sprächen. Auch verschiedene Medien nannten einen Tornado als Ursache für die Schäden. «Aufgrund der Zerstörung sagt man schnell: Das kann nur ein Tornado gewesen sein», sagte Unwetter-Beobachter Kollmohr dazu. Dabei seien Schäden durch Gewitterfallböen das deutlich häufigere Phänomen. (Quelle: dpa)

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