MAINZ. Rheinland-Pfalz möchte das Angebot an Hebammenkreißsälen in Geburtskliniken ausbauen und fördert deren Einrichtung mit jeweils bis zu 30.000 Euro. Ab sofort bestehe die Möglichkeit, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit.
Berechtigt seien Krankenhäuser in öffentlicher, freigemeinnütziger oder privater Trägerschaft, die eine geburtshilfliche Abteilung haben. Die Landesbehörde priorisiere und entscheide dann, welche Geburtsklinik die Förderung erhalte.
Eltern sollten «wählen können zwischen einem hebammen- und einem ärztlich geführten Kreißsaal», teilte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) mit. Das Konzept sei vor allem für «gesunde Schwangere» geeignet, die nach unauffälligem Schwangerschaftsverlauf «eine unkomplizierte Geburt erwarteten», so das Ministerium.
Der Hebammenlandesverband Rheinland-Pfalz begrüßte die Förderung. «Wir freuen uns über den Förderstart», sagte die Vorsitzende Ingrid Mollnar laut Mitteilung. «Mit Blick auf die Krankenhausstrukturreform ist damit der Weg geebnet für bessere Betreuungs- und Arbeitsbedingungen in den Kreißsälen unseres Bundeslandes.»
In Rheinland-Pfalz gibt es laut Ministerium bisher nur am städtischen Klinikum in Pirmasens diese Möglichkeit für werdende Mütter. In einem Hebammenkreißsaal arbeiten Hebammen selbstständig und eigenverantwortlich ohne das Zutun eines Arztes beziehungsweise einer Ärztin. Er soll den ärztlich geleiteten Kreißsaal ergänzen. (Quelle: dpa)