MAINZ. Die als Zeugin geladene Ehefrau von Ex-Landrat Jürgen Pföhler hat im Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe im Ahrtal die Aussage verweigert.
Sie mache «in vollem Umfang» von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch, bestätigte die 61-Jährige am Freitag in Mainz nach Angaben ihres Anwalts.
Der frühere Landrat des Kreises Ahrweiler Pföhler hatte ebenfalls angekündigt, von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch zu machen. Der 64 Jahre alte CDU-Politiker sollte im späteren Verlauf der Sitzung (ab 18.00 Uhr) erstmals im Untersuchungsausschuss erscheinen. Gegen Pföhler ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz wegen womöglich zu später Warnungen und Evakuierungen. Juristisch ist das ein Anfangsverdacht wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung im Amt.
Bei der Flutkatastrophe vor einem Jahr (14./15. Juli) waren mindestens 135 Menschen im nördlichen Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen, darunter 134 im Ahrtal. 766 Menschen wurden verletzt. Auf einer Länge von 40 Kilometern an der Ahr wurden Straßen, Brücken, Gas-, Strom- und Wasserleitungen und rund 9000 Gebäude zerstört oder schwer beschädigt. Allein im Ahrtal sind rund 42.000 Menschen betroffen, landesweit etwa 65.000.













