MAINZ. Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen in Rheinland-Pfalz ist 2021 – wie im Bundestrend – gesunken.
Nach 35 solcher Taten 2020 wurden im vergangenen Jahr 23 registriert, wie das Innenministerium in Mainz am Donnerstag mitteilte. Dies entspreche dem Niveau von 2019 (22 Fälle). Zur letzten Tat 2021 kam es am Silvestertag in Mainz. Im neuen Jahr gibt es auch schon einen Fall: Am frühen Mittwochmorgen in Höhr-Grenzhausen wurde ein Geldautomat gesprengt, Einzelheiten sind noch unklar.
An den Sprengungen sind dem Ministerium zufolge meist zwei bis vier Tätern «in arbeitsteiliger Vorgehensweise und in hohem Maße konspirativ» beteiligt. Zuletzt hätten sie häufiger feste Explosivstoffe verwendet. Dies führe in der Regel nicht nur zu erheblichen Sachschäden an umliegenden Gebäuden, sondern gefährde auch Menschen erheblich. Die Sachschäden in Folge von Geldautomaten-Sprengungen hätten 2021 mehr als zwei Millionen Euro betragen, nach über drei Millionen im Jahr 2020.
Ein erheblicher Anteil der Taten gehe auf eine niederländische Gruppierung zurück, die meist mit hochmotorisierten Fahrzeugen flüchte. Einige Mitglieder dieser Gruppe, aber auch andere Täter, seien bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Zuletzt hatte das Landgericht Mainz im November zwei Männer im Alter von 27 und 31 Jahren zu acht und achteinhalb Jahren Haft verurteilt. In Koblenz hat am Montag ein weiterer Prozess begonnen.
Das für Geldautomaten-Sprengungen zuständige Landeskriminalamt berate Banken und Sparkassen in Fragen der Sicherung der Automaten. Bauliche und technische Maßnahmen sollten es den Tätern unmöglich machen, an Geld zu kommen. Ob die Hersteller und Betreiber von Geldautomaten zu Sicherheitsmaßnahmen verpflichtet werden können, solle die Bundesregierung auf bitten der Innenministerkonferenz prüfen.