Caritas: Zu gründliche Bürokratie erschwert Wiederaufbau im Ahrtal

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In der Ortsgemeinde an der Ahr sind nach wie vor zahlreiche Häuser unbewohnbar. Foto: Thomas Frey/dpa (Foto: dpa)

BAD NEUENAHR-AHRWEILER. Der Wiederaufbau im flutgeschädigten Ahrtal wird nach Ansicht des Sozialverbands Caritas durch Bürokratie erschwert.

„Bauen in Deutschland ist ein hochbürokratisches Verfahren, und in diesem Ausnahmefall ist es nochmal komplizierter“, sagte Richard Stahl von der Geschäftsstelle Ahrweiler am Donnerstag. So könnten zum Beispiel Kitas nicht wieder aufgebaut werden, weil der Standort immer noch nicht feststehe.

Hinzu komme, dass es zu wenige Sachverständige für die Begutachtung der Schäden gebe – ohne Gutachten könnten wichtige Anträge nicht gestellt werden. Laut Caritas müssen insgesamt 15 000 Haushalte begutachtet werden.

„Manchmal wäre Schnelligkeit vor Gründlichkeit besser“, meinte auch die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa. Psychisch hätten die Menschen die Katastrophe noch nicht verarbeitet, viele seien traumatisiert. „Schon das Geräusch des Prasselns von Regen auf dem Fenster holt die Ängste zurück.“ Die Sturzflut am 14. und 15. Juli 2021 nach extremem Starkregen hatte im Ahrtal 134 Menschen getötet, mehr als 750 verletzt und Tausende Häuser beschädigt oder zerstört.

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