Viele Menschen glauben heutzutage, dass die Notizen, die über einen Computer gemacht werden, einen höheren Lernerfolg mit sich bringen. Allerdings ist das Gegenteil der Fall. Gerade bei Dingen, die für die Zukunft erlernt werden – beispielsweise das Lernen in der Schule oder an der Universität – wirkt sich positiv auf das Lernen aus. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ein klares Fazit gezogen: Informationen – und damit auch Sprachen – lassen sich per Handschrift besser erfassen.
Beim handschriftlichen Niederschreiben von Texten und Inhalten ist das menschliche Gehirn mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert. Eine Studie zur Gehirnforschung der „Norwegian University of Science and Technology“ (kurz NTNU) aus Trondheim hat ergeben, dass handschriftliches Lernen zusammen mit dem Lernen über digitale Geräte wesentlich komplexer ist. Die Auswertung der Studie, an der 400 Probanden teilnahmen, zeigte, dass die Studenten, die zumindest teilweise handschriftliche Notizen machten, tiefere Areale des Gehirns nutzen. Daher sollte das Lernen nicht nur über digitale Geräte erfolgen.
Um das Gehirn zu stimulieren, wird beispielsweise durch den Druck des Stiftes auf dem Papier, die Optik der geschriebenen und der Gebrauch des Stifts angewendet. Sie wirken sich sensorisch auf das Gehirn aus und schaffen zusätzliche Verbindungen im Gehirn. Dennoch sollte die Handschrift nicht als ein Konkurrent zur digitalen Nutzung angesehen werden. Die beste Lösung ist eine Kombination von manueller Schrift und der Verwendung des Computers verwendet werden.
So funktioniert das Erlernen von Sprachen am besten
Wer optimal eine Fremdsprache erlernen will, sollte immer einen Muttersprachler als Lehrer einsetzen, da sie die Rechtschreibung und Grammatik der Zielsprache am besten beherrschen. Gerade bei eher ungewöhnlichen Sprachen – wie russisch, chinesisch oder japanisch – für die in Deutschland kein richtiges Lehrpersonal existiert, digitale Schulungen über Skype oder Zoom durchzuführen. Die Plattform Preply bringt den muttersprachlichen Lehrer mit ihren Schülern digital zusammen. Damit wird es möglich, dass die Sprachkenntnisse langsam, aber kontinuierlich und über aktives Sprechen zu verbessern.
Um schneller und effektiver lernen zu können, sollten die oben genannten Grundlagen des Sprachenlernens per Handschrift berücksichtigt werden. Dabei geht es darum, die Zielsprache schneller und sicherer zu erlernen. Wer also mit Stift und Papier die Lerninhalte notiert und aufnimmt, sind konzentrierter, denn sie müssen die Inhalte komprimieren, verstehen und auf dem Papier niedergeschrieben wird. Dieser Lerneffekt entfällt bei Lernenden, die lediglich digitale Geräte benutzen. Wenn die Lernenden mitdenken, werden die Inhalte bei der Nutzung von Stift und Papier besser gespeichert.
Um das Gehirn richtig herauszufordern und neue Verknüpfungen im Gehirn zu schaffen, das auch das Lernen wesentlich erleichtert, ist das aktive Mitdenken und die Neugier auf die neue Sprache. Wer die Zielsprache lernen will, sollte möglichst früh mit dem aktiven Sprechen beginnen. Eine positive Auswirkung der Erweiterung der Sprachkenntnisse haben auch Selbstgespräche in der Zielsprache, die zur Übung beitragen. Dabei sollte jede freie Minute in das Erlernen der Sprache gesteckt werden, die besseren Sprachkenntnisse zeigen einen Erfolg und motiviert die Lernenden noch zusätzlich, weiterzumachen.
Mehrsprachler haben es leichter
Mehrsprachler – Menschen, die mehrere Fremdsprachen sprechen – fällt es leicht, die Sprache zu wechseln. Ohne lange nachdenken zu müssen, können sie zwischen verschiedenen Sprachen hin und her wechseln. Dennoch hat eine andere Studie nun bewiesen, dass das Abschalten der aktiven Sprache eine erhöhte Aktivität in tieferen Hirnbereichen erfordert als das Umschwenken auf die neue. Bei einem Sprachwechsel fällt es den Mehrsprachlern schwer, eine neue Sprache zu lernen.
Die New York University hat mehrsprachige Menschen genauer untersucht, um herauszufinden, wie sie auf die Sprachumstellung reagieren. Stattdessen ist eine Veränderung der Wahrnehmung erforderlich, damit sich die Betroffenen von der momentan genutzten Ausdrucksform lösen zu können. Trotzdem funktioniert der Wechsel zwischen den Sprachen ausgesprochen gut, sodass sie zwischen den erlernten Sprachen schnell hin und her wechseln können.