Die Kosten für einen Hausbau schrecken viele Menschen davon ab, sich den Traum vom Eigenheim umzusetzen. Je nach Gebiet kann es sich aber lohnen, wenn dafür die dauerhaften Mietkosten wegfallen. Hier erklären wir, wie sich die Kosten für einen Hausbau zusammenstellen.
Was entscheidet, wie teuer ein Hausbau wird?
Niemand kann pauschal festlegen, wie viel ein Hausbau kosten wird. Auch wenn es das exakt gleiche Haus ist, kostet es an keinen zwei Stellen den gleichen Preis. Hier sind Faktoren, die sich auf die Kosten auswirken:
– Grundstückwert. Wie viel Wert das Grundstück ist, hängt von seiner Quadratmeterzahl und dem Bodenwert ab. Dieser wird beeinflusst durch die Lage des Grundstücks, wie bebaubar es ist, ob dort noch Pflanzen oder Gebäude stehen und wie es geformt ist.
– Keller. Ist ein Keller gewollt, kommen Kosten für den Erdaushub, Betonierung etc. hinzu. Diese werden noch höher, wenn es ein Wohnkeller werden soll, der dementsprechend gedämmt werden muss.
– Quadratmeterzahl des Hauses. Es versteht sich von allein, dass bei größeren Häusern mehr Materialien und Arbeitszeit anfällig werden und so auch mehr Kosten.
– Qualität der Materialien & Ausstattung. Um Folgekosten durch Sanierungen zu vermeiden, sollten qualitativ hochwertige Materialien genutzt werden. Auch bei der Wahl von Waschbecken, Duschen und sonstigem gibt es große preisliche Unterschiede. Entscheidungen dazu, welche Böden und wie viele Lampen man haben möchte, wie die Küche ausgestattet werden soll usw. können große Varianz in den Preis des Hauses bringen.
– Anzahl an Fenstern und Türen. Je mehr Fenster und Türen, desto höhere Kosten hat man für den Einbau und die Fenster und Türen selbst.
– Haustechnik & Energieeffizienz. Durch die Auswahl von energiesparenden Systemen für Strom und Heizung wie Wärmepumpen und Solaranlagen lassen sich langfristig kosten sparen. Sie sind aber hochpreisig in ihrer Anschaffung. Dafür werden sie staatlich gefördert.
– Dienstleister. Sie können sich von unterschiedlichen Handwerkern Kostenvoranschläge geben lassen. Das geht ganz einfach, wenn Sie zum Beispiel den Vermittlungsservice von Gelbe Seiten nutzen. Hier bekommen lokale Dienstleister Ihren Auftrag und melden sich mit ihren Angeboten bei Ihnen.
Lage
Die Lage ist ein sehr entscheidender Kostenfaktor. Zum einen geht es darum, wie die Position des Grundstücks innerhalb seiner Gemeinde liegt. Ist es gut an Schulen, Supermärkte und Verkehrsmittel angebunden? Liegt es in einer populären Gegend oder eventuell in weniger gefragten Vierteln mit schlechtem Ruf?
Zum anderen geht es darum, wo die Gemeinde selbst liegt. (Groß-)Städte, in denen zum Beispiel ein Arbeitgeber mit vielen Jobs liegt, sind oft große Zuzugsgebiete. Da die Wohnfläche der Stadt gefragt ist, kann sie somit auch teuer verkauft werden. Aktuell ist München die teuerste Stadt für den Hausbau.
Woraus bestehen Baukosten?
Die Baukosten können in die einzelnen Bauschritte eingeteilt werden:
– Rohbau. Dazu gehört der Keller, das Gießen von Betonplatten, das Errichten der Wände mit Wärmedämmung und Verputzung, die Geschossdecken und die Fassade.
– Dach und Bauteile. Ein Dachdeckermeisterbetrieb baut, dämmt und beziegelt das Dach und fügt die Dachrinne hinzu. An diesem Punkt werden auch Bauteile wie Fenster, Türen und Rollläden angebracht.
– Elektroinstallation, Heizung, Sanitär. Ein Fachbetrieb legt die Elektroinstallation. Die sanitären Anlagen werden installiert und die Heizungsanlage aufgebaut.
– Innenausbau. Der Innenbereich wird durch Türen, Treppen und Bodenbeläge wie Laminat oder Fliesen ergänzt.
– Planung & Überwachung. Während eines Baus fallen Kosten für den Bauleiter, Architekten und Statiker an. Dazu kommen Kosten für Energieberater, die die Energieeffizienz Ihres Hauses nachweisen. Eventuell fällt auch eine kaufmännische Überwachung an. Zuletzt folgten die Kosten für die Bauabnahme.
– Nebenkosten. Man darf die Kosten neben dem eigentlichen Bau nicht vernachlässigen. Dazu gehören womöglich:
+ Erschließung des Grundstückes
+ Wasseranschluss
+ Kanalisationsanschluss
+ Stromanschluss
+ Telefonanschluss
+ Kosten für Grundbucheintrag
+ Grundsteuer und Grunderwerbsteuer
+ Maklerprovision für das Grundstück
+ Notargebühren
+ Versicherungen (z. B. Bauherrenhaftpflichtversicherung)
Richtwerte
Zuletzt im Juni 2020 hat das Statistik-Portal Statista eine Erhebung von durchschnittlichen Baukosten pro Quadratmeter veröffentlicht. Anhand dieser kostet ein Hausbau pro Quadratmeter in den Bundesländern folgende Preise:
Diese Angaben sind grobe Richtwerte. In den populären Gebieten, wie München, kann der Hausbau sogar zwischen 4.000 € bis 10.000 € pro m2 kosten. Eine Eigentumswohnung zu kaufen, kostet im Vergleich dazu pro m2 auch bereits 8.993 €. Ein Hausbau kann also durchaus lohnen.
Fazit
Ein Hausbau ist teuer und muss gut durchdacht sein. Wer sein Haus schlau plant, etwa bei der Verlegung von Sanitäranlagen, kann sparen. Ein Vergleich zwischen Hausbau- und Kaufkosten einer Eigentumswohnung machen aber klar, dass der geringe Unterschied zwischen den Preisen einen eigenen Bau wert ist. Baufinanzierungen und Förderprogramme für Energiesparhäuser machen es möglich, den Hausbau durch Fremdkapital umzusetzen. Durch die Kosten, die man in Zukunft spart, lassen sich Kredite nach und nach abbezahlen.