RLP-SPD-Chefin: Vertrauen gewinnt man nicht in Woche zurück

Sabine Bätzing-Lichtenthäler sorgt sich nicht um die Ampel in Rheinland-Pfalz, wohl aber wegen der Tatsache, dass viele Arbeiter dieses Mal ihr Kreuzchen bei der AfD gemacht haben.

7
Ein Grund zum Feiern waren die Bundestagswahlergebnisse für Bätzing-Lichtenthäler und ihre Partei so gar nicht Foto:.Arne Dedert/dpa

MAINZ. Nach der enttäuschenden Bundestagswahl braucht die Bundes-SPD nach Meinung der rheinland-pfälzischen Landeschefin Sabine Bätzting-Lichtenthäler einen langen Atem.

Es gehe vor allem darum, Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zurückzugewinnen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. «Die SPD hatte selten ein Programm, das so klar und deutlich auf Themen der normalen Menschen abgestellt hat», sagte sie. «Aber sie haben der SPD im Bund nicht mehr geglaubt, dass sie es auch so umsetzen kann.»

«Man muss sich nichts vormachen, Vertrauen kriegt man nicht in einer Woche zurück», sagte Bätzing-Lichtenthäler. «Das ist jetzt erstmal eine Durststrecke.» Glaubwürdigkeit könne auch über starke Persönlichkeiten zurückerlangt werden. Dass das Thema soziale Gerechtigkeit nach wie vor sehr wichtig sei, zeige der Wahlerfolg der Linken. Die SPD brauche wieder eine gewisse Authentizität, das Thema sei der Partei zuletzt nicht mehr ausreichend zugeschrieben worden.

Argumente und Vertrauen werden gebraucht

Dass viele Arbeiter dieses Mal ihr Kreuzchen bei er AfD gemacht haben, findet Bätzing-Lichtenthäler geradezu grotesk. Die AfD wolle nichts für diese Personengruppe tun, sei bei ihr aber trotzdem erfolgreich, weil das Vertrauen in etablierte Parteien fehle. Sie höre immer häufiger von Wählern, dass die AfD eine normale Partei sei. Das sei sie nicht. «Wir müssen immer weiter betonen, dass drei Landesverbände als rechtsextrem eingestuft werden. Nur alleine wird es das nicht bringen, dann fühlen sich die Wähler in eine Ecke gedrängt.» Es gelte, dieses Argument mit Themen und Vertrauen zu kombinieren

Sorgen um die Mainzer Ampelkoalition macht sich die SPD-Landeschefin nicht. «Wir haben überhaupt keine Bange, dass das irgendwas mit uns macht.» Jede der drei Parteien wisse, was die Bundestagswahl für die anderen bedeute.

Vorheriger ArtikelMesser-Stich in den Hals: 61-Jähriger festgenommen
Nächster ArtikelReise aus deiner Küche: Globale Aromen zum Nachmachen zuhause

7 Kommentare

  1. Sehr geehrte Frau Bätzing-Lichtenthäler,

    Selbstreflexion ist nicht so das selbstverständlich in Ihrer Partei?!
    3 Jahre miese Politik und die Spd schiebt es auf die anderen.

    Eine Esken die sich wiederholt verbale Entgleisungen geleistet hat, klammert sich an ihren Posten als wenn sie der 3. Affe auf der Rampe der Arche Noah ist und es beginnt zu regnen.

    ein Cum-Ex Kanzler der seinen Laptop irgendwo vergisst und angeblich nicht wiederfindet oder sich nicht mehr erinnert wo er ihn hingelegt hat.

    Diese Partei ist nur noch eine Parodie dessen was ein Willy Brandt und Helmut Schmidt da aufgebaut haben…

    schlechtestes Wahlergebnis seit 1890!!! muss man sich mal vorstellen und ihr habt die Meinung das doch alles nicht so schlimm war.

    Liebe Sabine Bätzting-Lichtenthäler, als langjähriger SPD-Wähler sage ich ihnen.
    Kehren sie den Staub und Mist der letzten 3 Jahre Ampel raus,

    Setzen sie auf junges frischer Blut – Leute wie Esken müssen weg und machen sie verdammt nochmal Politik für die Menschen und nicht für ihr Ego!

    • @ Peter Klingbeil

      welche inhaltliche Kernaussage kann man Ihrem Posting jetzt entnehmen? Das kommt – wie immer auf die Sichtweise an. Ich selbst entnehme daraus dass Sie diesem Schmierentheater das uns da mit diesen unterschiedlichen Parteinvertretern und deren Demokratie vorgeführt wurde/wird noch irgendwelche Relevanz beimessen.

      Schon Jesus sagte sinngemäss „Sie haben Augen und sie sehen nicht, sie haben Ohren und sie hören nicht..“

      Eigentlich sollten bei einer Demokratie die besten Kandidaten gewählt werden und die Wähler vertreten.Das hat aber die Parteien-Demokratie längst geändert. Innerhalb der Partei haben die abgesicherten öffentlichen Diener am meisten und am längsten Zeit, Parteiversammlungen zu bestimmen. Die Unternehmer haben dagegen morgens verantwortungsvolle Positionen auszufüllen und können nicht bis spät in die Nacht bleiben.

      Zudem sind die Besseren innerhalb der Parteien eine gemeinsame Gefahr aller Schlechteren, müssen also zuerst ausgeschaltet werden, bevor man zum Grabenkrieg der Schlechteren untereinander übergeht. So werden extrem häufig Parteikandidaten ohne Bildungsabschluss, ohne Beruf und ohne Verstand gewählt.

      Sind diese Typen einmal gewählt und in Position, sichern sie sich gegenseitig ihre Listenpositionen, die sie von der Zustimmung der Parteigremien immer unabhängiger, vom Netzwerk aber immer abhängiger macht. Die Demokratie-Theorie, nach der die Besten gewählt werden und regieren sollen, ist damit weitgehend ausgehebelt.

      Wie beurteilen Sie meine Meinung hinsichtlich der von Ihnen einst so heissgeliebten SPD???

    • Herr Klingbeil, den „Staub und Mist der letzten 3 Jahre rauskehren“ reicht nicht, vor ca 10 Jahren haben Leute mit sozialistischen Fantasien nach und nach die Führung in der SPD übernommen, die gab es zwar schon immer in der Partei aber die hatten früher nichts zu sagen oder wurden mal Entwicklungshilfeministerin wie die „rote Heidi“. Seit einiger Zeit scheint völlige Ahnungslosigkeit vom Ressort gepaart mit genereller Inkompetenz Voraussetzung bei SPD und Grünen für einen Ministerposten zu sein (Pistorius ausgenommen)…

  2. @Greischbuddler: genau so läuft das Verfahren. Jemand mit guten Ideen kommt auf der Liste weit nach hinten, nur damit er die Versorgungsposten vorne von den Nichtskönnern nicht gefährden kann. Plakate darf er aber noch kleben. Das ist auch ein Grund (ein anderer ist, dass sie nicht die notwendige Zeit haben, wurde ja schon erwähnt) , warum sich Menschen mit mittlerer Bildung politisch nicht mehr engagieren wollen und vorne auf der Liste sich alle gegenseitig decken. Bestes Beispiel ist die Frau, die in ihrem Wahlkreis nicht einmal 13% bekommen hat und behauptet, dass sie lange Jahre beruflich erfolgreich war und die letzten Jahre eine sehr gute politische Arbeit abgelegt hat (S.E.). Ich habe dabei fast mein Brot beim Abendessen verschluckt.

  3. Ah, Schluss mit dem ewigen AfD-Bashing! Schlussendlich, können wir alle doch einsehen, dass die etablierten Altparteien nicht mehr als eine Dauerbaustelle mit viel heißer Luft, aber wenig Substanz sind.

    Die SPD müht sich redlich ab, Vertrauen zurückzugewinnen, als ob sie den Urknall selbst rückgängig machen könnte. „Vertrauen gewinnt man nicht in einer Woche zurück,“ sagt Bätzing-Lichtenthäler weise, als ob wir das nicht schon längst wüssten. Doch während sie weiterhin in ihrem Wunschdenken verharren, hat die AfD zumindest den Anstand, klar zu sagen, was sie denkt.

    Die „große Koalition der Versager“ hält weiterhin stur an ihren Methoden fest und verteidigt das Unverteidigbare. Doch während die SPD panisch versucht, junge Wähler zurückzugewinnen, hat die AfD längst verstanden, dass echte Authentizität mehr wert ist als billiger Populismus.

    So, liebe Etablierten, weiter mit eurer Theateraufführung, wir wissen ja alle, wie es endet. Doch während ihr weiter eure Rollen spielt, freuen sich die Zuschauer, dass zumindest eine Partei den Mut hat, das System herauszufordern. Bühne frei für die AfD, das wahre Original!

  4. „Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten. “

    Liebe SPD,

    Einstein hat recht und die Wahlberechtigten haben deutlich zu verstehen gegeben, dass der eingeschlagene politische Weg mit dem Personal nicht die Mehrheit der Bevölkerung vertritt.
    Zweifelhafte Entscheidungen wurden getroffen, dafür wurde die Partei abgestraft.
    Eine Neuausrichtung ist nun zwingend notwendig.
    Nicht qualifiziertes Personal, Menschen mit mangelndem Realitätssinn oder fehlender Selbstreflexion gehören ausgetauscht.
    Die Orientierung im politisch linken Spektrum muss zugunsten der „politischen Mitte“ korrigiert werden.
    Es wäre ebenfalls wünschenswert, der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken. Jedwede „Elefanten im Raum“ müssen klar benannt werden. Im Anschluss sollte ideologiefrei, sachbezogen und konstruktiv über Lösungswege diskutiert und abgestimmt werden.
    Beenden sie diese Bigotterie, die uns überall begegnet.
    Jede Straftat ist eine Straftat, ob Autos von AfD oder SPD brennen. Es darf nicht mit zweierlei Maß gemessen werden, weder durch politische Vertreter noch durch die Medien.
    Sie können die AfD und deren Themen weiter ignorieren. Seien sie sich bewusst, dass 30 – 40% der Bevölkerung im Osten, wo sie flächendeckend stärkste Kraft ist, und 20% aller Wahlberechtigten nicht vertreten werden. Unter Umständen generiert man so absolute Mehrheiten!
    Ob eine weitere „Brandmauer“ in die andere Richtung erforderlich sein könnte, wird sich schnell zeigen. Alerta Rufe und Teile der Fraktion lassen aufhorchen.
    Empören sie sich nicht über verständliche Forderungen.
    Ein multikulturelles Leben mit all der Vielfalt und Solidarität kann nur durch Auflagen und die konsequente Umsetzung von Regeln funktionieren. Von unserer Art zu leben, Tradition zu wahren haben wir uns schon anteilig verabschiedet. Diskussionen, ob in den Kitas Weihnachtsbäume aufgestellt werden dürfen waren nur der Anfang.
    Auch ist die Anfrage der Union, wie die Bundesregierung die Demos durch finanzielle Unterstützung der NGOs, Omas gegen Rechts,… gefördert hat, selbstverständlich. Wie war das mit der politischen Neutralität? Außerdem möchte der ein oder andere wissen, wofür Steuergelder ausgegeben werden.
    Mitunter fühlt sich der ein oder andere auch hintergangen, wenn direkt nach der Wahl erneut Menschen aus anderen Ländern eingeflogen werden, ohne die bekannten Probleme vor Ort gelöst zu haben und parallel der IS zu Terroranschlägen an Karneval aufruft.
    Es gilt signifikante Probleme in allen politischen Bereichen zu lösen und das ohne die Steuerzahler weiter zu belasten.
    Sind sie dafür bereit?

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.