Amokfahrt in Trier: Prozess gegen Täter beginnt im August

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Trauerkerzen vor der Porta Nigra
Viele Kerzen stehen nach der Amokfahrt vor der Porta Nigra in Trier. Foto: dpa-Archiv

TRIER. Am 19. August beginnt vor dem Trierer Landgericht der Prozess gegen den Amokfahrer von Trier. Das berichten mehrere Medien.

Dem 51-jährigen Angeklagten wird vom Staatsanwalt fünffacher Mord und versuchter Mord in 18 Fällen vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft war das Ziel des Täters, möglichst viele Menschen zu überfahren, zu töten und zu verletzten.

Der Amokfahrer fuhr am 01.12.2020 mit seinem PKW, einem schweren SUV der Marke Land Rover, in die Innenstadt von Trier. Gegen 13:45 Uhr fuhr er aus Richtung Basilika durch die Konstantinstraße und bog an der Einmündung zur Brotstraße nach rechts in die Fußgängerzone ab. Dort beschleunigte er sein Fahrzeug stark und fuhr mit hoher Geschwindigkeit über die Brotstraße, die Grabenstraße, den Hauptmarkt und die Simeonstraße durch die gesamte Fußgängerzone, bis er an der Porta Nigra nach rechts in die Christophstraße abbog. Dort hielt er sein Fahrzeug nach wenigen hundert Metern an, stieg aus und rauchte eine Zigarette, bevor er wenig später von der Polizei festgenommen wurde.

Auf seinem Weg durch die Fußgängerzone steuerte er in der Absicht, möglichst viele Menschen zu töten oder zumindest zu verletzen, wahllos und gezielt auf Passanten zu, die arglos in der Innenstadt unterwegs waren und sich keiner Gefahr versahen. Sein Fahrzeug setzte er dabei nach Auffassung der Staatsanwaltschaft als gemeingefährliches Mittel ein. Die Staatsanwaltschaft geht daher davon aus, dass das dem Angeschuldigten zur Last gelegte Verhalten die Mordmerkmale der Heimtücke und der Begehung der Tat mit gemeingefährlichen Mitteln erfüllt.

Laut Anklage wurde bei der Amokfahrt eine 73-jährige Seniorin, ein 45-jähriger Familienvater, seine neun Wochen alte Tochter, eine 52-jährige Lehrerin und eine 25-jährige Studentin getötet.

Der Angeklagte hatte in den polizeilichen Vernehmungen zu dem eigentlichen Tatgeschehen nur rudimentäre und in Teilen widersprüchliche Angaben gemacht. Er hatte im Wesentlichen behauptet, an Einzelheiten des Tatgeschehens keine Erinnerung zu haben. In dem Prozess wird daher mit Spannung erwartet, ob der Angeklagte zu der schrecklichen Tat aussagt und konkrete Angaben macht. Den Ermittlern ist das Tatmotiv bis heute ein Rätsel.

 

 

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