TRIER. Im Bistum Trier der katholischen Kirche machen Kritiker gegen eine geplante Strukturreform mobil. Sie wehren sich gegen die Auflösung der kleineren Kirchengemeinden, die in Großpfarreien aufgehen sollen.
«Das ist ein wahnsinnig epochaler Eingriff», sagte der Mitbegründer der Initiative «Kirchengemeinde vor Ort», Harald Cronauer, im saarländischen Quierschied. Mit der Auflösung von Dorfpfarreien schade die Kirche den Menschen und den Dörfern: «Mit Sicherheit wird das kirchliche Leben vor Ort dann weniger.»
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hatte im Februar dieses Jahres den geplanten Neuzuschnitt der Pfarreien auf den Weg gebracht: Demnach sollen 35 Großpfarreien Anfang 2020 die derzeit 887 kleinen Pfarreien ablösen, die in 172 Pfarreiengemeinschaften organisiert sind. 25 der Pfarreien liegen in Rheinland-Pfalz, zehn im Saarland. Die Neuaufstellung hatte eine Synode 2016 auch angesichts sinkender Priester- und Katholikenzahlen beschlossen.
Die Initiative will die Pläne noch stoppen – und plant eine Protest-Kundgebung am 20. Oktober vor dem Trierer Dom. 219 Gemeinden hätten sich mit Beschlüssen bereits der Initiative angeschlossen.
Im Bistum Speyer ist man den Trierern einen Schritt voraus. Dort entstanden bereits Anfang 2016 aus insgesamt 346 Pfarreien 70 neue Pfarreien. Auch hier habe es Diskussionen und Sorgen gegeben, sagte Sprecher Markus Herr. Heute merke man aber: «Es beginnt ein Prozess des Zusammenwachsens, es entsteht neuer Zusammenhalt.» Auch das Bistum Mainz plant, Pfarreien zusammenzulegen.
















