Engagement von Jugendlichen für Jugendliche

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Teamarbeit ist ein Schwerpunkt der Schulung.

KYLLBURG. 17 Jugendliche stehen willkürlich verteilt mit verbundenen Augen auf der Wiese vor der Stiftskirche in Kyllburg. Sie fühlen mit den Füßen, kommunizieren lautstark miteinander, kommen zusammen, bilden eine Kette. Gemeinsam tasten sie sich vor, blind, Hand in Hand. Sie weisen an, warnen, vertrauen einander, folgen dem Vordermann, weichen aus, wenn die Vorgängerin kurz die Mauer touchiert hat. Und kommen alle heil am Eingang der Jugendherberge an.

Gruppe erleben und Teamarbeit sind nur zwei Schwerpunkte der Kompakt-Schulung zum Jugendleiter, die vom 20. bis 24. März auf dem Stiftsberg in Kyllburg stattfindet. Mit der Schulung können Jugendliche die sogenannte „Jugendleiter/in-Card“ (Juleica) erhalten und Kompetenzen für die Kinder- und Jugendarbeit erwerben. Es ist ein Angebot der Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral Trier für junge Leute, die Verantwortung für Gruppen und Ferienfreizeiten mit Kindern und Jugendlichen übernehmen möchten.

„Es macht uns großen Spaß, weil es ein sehr abwechslungsreiches Programm ist“, sagen Anna und Marijke. Die beiden sechzehnjährigen Triererinnen machen bei der Schulung mit, damit sie bald Messdieneraktionen in ihrer Heimatpfarrei leiten können. „Wir möchten lernen, wie wir richtig mit Kindern umgehen.“ Darauf ist die Kompakt-Schulung zugeschnitten: Die Person des Jugendleiters, Gruppe und Gruppendynamik, die Zielgruppe Kinder und Jugendliche, rechtliche Grundlagen, Planung und Organisation, Methoden und Prävention sexuellen Missbrauchs stehen auf dem Lehrplan. Aber auch ein Spieleabend und ein gemeinsamer Gottesdienst. Annette Hoff, pädagogische Referentin der Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral Trier, begleitet die Jugendlichen in Kyllburg. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben viele Freiräume, machen Einzel- und Gruppenarbeit, gestalten teilweise selbst das Programm“, sagt Hoff. „Sie lernen spielerisch und selbstständig – das kann auch mal knifflig sein, soll aber vor allem Spaß machen.“

Einmal im Jahr um die Osterzeit herum bietet die Fachstelle in Kooperation mit den Dekanaten die Juleica Kompakt-Schulung an, in den Ferien, damit die Jugendlichen Zeit und auch „den Kopf frei“ haben, wie Hoff betont. Nach einem Kennenlern-Abend verbringen sie fünf Tage im Bildungs- und Freizeitzentrum Stiftsberg. Hoff lobt das Engagement der Jugendlichen: „Sie investieren so viel Zeit ihrer eigenen Freizeit für Schulung und für andere. Das ist bemerkenswert.“ Nicolas aus Osburg steckt gerne Zeit und Herzblut in die Arbeit mit anderen Kindern und Jugendlichen. „Mit der Juleica kann man selbstständiger etwas machen, ob im Jugendraum, in der Feuerwehr oder in der Ferienfreizeit“, sagt der 16-Jährige. Er freut sich schon darauf, im Osburger Jugendraum „das Zepter in die Hand nehmen zu dürfen“. So wie bei der Übung vor der Stiftskirche der Vordermann am Anfang der Kette die Führungsrolle übernimmt und die anderen leitet.

Die Juleica ist der bundesweit einheitliche Ausweis für Ehrenamtliche in der Jugendarbeit. Die Karte dient als Qualitätsnachweis und soll Anerkennung für das Ehrenamt bringen. Außerdem bietet sie Inhabern Vergünstigungen beispielsweise in teilnehmenden Kinos oder Freibädern. Weitere Informationen bei der Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral Trier, Tel.: 0651-99475940, E-Mail: [email protected] und unter www.juleica.de.

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