TRIER. Der großangelegte Antiterroreinsatz vom Dienstag (2. Dezember 2025), bei dem mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen wurden, erhält neue Brisanz: Der in Trier überwältigte Beschuldigte wurde in der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in Trier festgenommen. Das bestätigte der SWR unter Berufung auf die Bundesanwaltschaft.
Der 42-jährige Iraker war 2022 nach Deutschland eingereist und hatte in Trier Asyl beantragt. Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts (BKA) nahmen ihn dort am Dienstagmorgen fest und durchsuchten zugleich Räume der Einrichtung. Ob der Mann dort alleine oder mit Frau und mehreren Kindern lebte, ist aktuell nicht bekannt.
Zweiter Zugriff in NRW – Durchsuchungen in vier Bundesländern
Neben der Festnahme in Trier wurde ein zweiter Verdächtiger im nordrhein-westfälischen Delbrück bei Paderbornaufgegriffen. Parallel dazu durchsuchten die Ermittler weitere Objekte in:
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Köln
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Chemnitz
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Wittmund (Niedersachsen)
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Trier
Die Maßnahmen richteten sich nicht nur gegen die festgenommenen Männer, sondern auch gegen weitere mutmaßliche Kontaktpersonen.
Vorwurf: Mitgliedschaft im „Islamischen Staat“ – Kämpfer und Scharia-Komitee
Die Haftbefehle des Bundesgerichtshofs beruhen auf dem Verdacht, dass beide Iraker zwischen 2016 und 2017 mehrere Monate aktive Mitglieder der Terrororganisation IS im Irak gewesen sein sollen.
Laut Bundesanwaltschaft:
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Der in Trier festgenommene 42-Jährige soll dort als Kämpfer eingesetzt gewesen sein.
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Sein mutmaßlicher Komplize wurde offenbar einem Scharia-Komitee des IS zugeordnet.
Beide Männer wurden nach ihrer Festnahme dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt und befinden sich nun in Untersuchungshaft.
Ermittlungen dauern an – Fokus auf Strukturen und mögliche Unterstützerkreise
Noch ist unklar, welche Netzwerke die Beschuldigten in Deutschland aufgebaut oder genutzt haben könnten. Die Bundesanwaltschaft betont, dass die Ermittlungen zu möglichen Unterstützerstrukturen und Kontaktpersonen in Trier, NRW, Sachsen und Niedersachsen weiterlaufen.
Konkrete Hinweise auf eine akute Gefahr für die Bevölkerung gebe es bislang nicht.













