Trier: Projektgesellschaft „Quartier Treviris“ hat Bauantrag gestellt – 50 Millionen Euro Investition

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Quartier Treviris Visualisierung Ostansicht Februar 2025. Foto: Stadtwerke Trier

TRIER. Ende 2024 hat die Quartier Treviris GmbH & Co KG, eine gemeinsame Gesellschaft der Volksbank Trier Eifel Beteiligungsgesellschaft-GmbH und der Stadtwerke Trier, den Bauantrag für die Neugestaltung der Treviris-Passage eingereicht.

Gemeinsam wollen sie die größtenteils leerstehende Immobilie zu einem modernen Wohn- und Dienstleistungskomplex entwickeln. Das Projekt liegt in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone und ist direkt an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Es umfasst mehr als 100 Wohnungen sowie Gewerbeflächen auf einem Grundstück von 4.127 Quadratmetern mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 24.000 Quadratmetern.

Neues Nutzungskonzept

Mit Übernahme der Immobilie im Jahr 2023 hat die Projektgesellschaft begonnen, an einem neuen Nutzungskonzept zu arbeiten: Während sie den vorhandenen Wohnraum sanieren und erhalten, wird die gewerbliche Nutzung gestärkt. Zu diesem Zweck entfällt die vorherige Passagenfunktion. So gewinnen die Projektentwickler zusätzlichen Raum.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Trier, freut sich über den Start des großen und städtebaulich bedeutenden Umbauvorhabens: „Das Projekt zeigt mustergültig, dass wir mit der Gründung eines Immobilienbereiches bei den Stadtwerken den richtigen Weg gegangen sind. Mit Kooperationspartnern wie der Volksbank können wir Städtebau aktiv mitgestalten. Ich bin sicher: Die Treviris-Passage wird vom Schandfleck wieder zum Schmuckstück. Und das nachhaltig und auf modernstem Standard. Zugleich bekommen wir damit mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt – lebenswichtig für viele Bürgerinnen und Bürger.“

Einen Teil der Gewerbeflächen werden die Projektentwickler selbst nutzen.

So wird die Treviris-Passage künftig nicht nur das SWT Stadtbuscenter beherbergen, sondern zum Zuhause für das neue SWT Kundenzentrum. „Auf einer Fläche von rund 500 Quadratmetern werden wir dort Beratungen für unser gesamtes Produktportfolio aus einer Hand anbieten. Von Energie und ÖPNV über Parken und Elektromobilität bis hin zu Kundenbeteiligungen an erneuerbare Energieanlagen“, erläutert SWT-Vorstand Arndt Müller. „Uns ist es wichtig, persönlich für unsere Kunden erreichbar zu sein. Das neue Quartier Treviris bietet uns dafür mit der zentralen Lage nahe der Fußgängerzone und an einem ÖPNV-Knotenpunkt beste Rahmenbedingungen.“

In direkter Nachbarschaft zum neuen SWT Kundenzentrum wird auch der Projektpartner Volksbank Trier Eifel neue Räumlichkeiten im Quartier Treviris beziehen. „Wir planen unsere Kontaktpunkte zu unseren Mitgliedern und Kunden nach deren Bedürfnissen. Nur so macht ein regionales Standortkonzept auch Sinn! Wir möchten da sein, wo sie sind. Das Projekt „Treviris“ ist enorm attraktiv, hier entsteht eine tolle Dynamik, die auch wir nutzen möchten. Die Ausgestaltung und die Stärke der Präsenz ist noch nicht final beschlossen, aber wir sind hier aktiv in der Planung“, sagt Volksbank Trier Eifel Vorstand Peter Michels.

Keine Kündigungen für Bestandsmieterinnen und -mieter

Für die Mieterinnen und Mieter der Wohnungen wird es keine Kündigungen geben. Stattdessen sind Übergangslösungen innerhalb der Liegenschaft geplant, um eine angemessene Wohnsituation während der Bauarbeiten zu gewährleisten. Denn in dem veralteten Komplex ist einiges zu tun: Im Auftrag der Projektgesellschaft werden die Gebäudetechnik, Leitungen, Heizungsanlage und die Badezimmer erneuert.

„Die Sanierung wird unter ökologischen, energetischen und ökonomischen Gesichtspunkten erfolgen. Uns ist wichtig, dass die Wohnungen ihren gesamten Energiebedarf künftig ausschließlich aus erneuerbaren Quellen decken können“, erklärt Christian Reinert, SWT-Architekt und Geschäftsführer der Quartier Treviris GmbH. Optisch wird sich insbesondere an der Fassade einiges tun. „Mittels verschiedener Putzstrukturen und Farben sowie Variationen bei der Fenstergestaltung wird der Komplex optisch in Einzelgebäude unterteilt, um ihn besser in die städtebauliche Umgebung zu integrieren“, so Reinert. „Auch die aktuell zugeklebten Fensterflächen im Erdgeschoss werden wir öffnen und damit die Außenansicht zusätzlich optimieren.“

In diesem Bereich entsteht ein Teil der Gewerbe- und Dienstleistungsflächen, die in Verhandlungen mit potenziellen Mietern derzeit ausgestaltet werden. „Unser Wunsch, ist ein gemischtes Angebot aus den Bereichen Gesundheit, Verwaltung, Kundenservice, Dienstleistung, Gastronomie zu integrieren“, fasst Johannes Kemmer von der Volksbank Trier Eifel Beteiligungsgesellschaft-GmbH, ebenfalls Geschäftsführer der Quartier Treviris GmbH zusammen. „So wird aus der alten Passage ein nachhaltiges, urbanes Innenstadtquartier, das auch zukünftig Wohnen und Gewerbe vereint.“

Trier, Quartier Treviris, Ostseite
Trier, Quartier Treviris, Südseite
Trier, Quartier Treviris, Nordseite

Zeitplan und Kosten

Am 19.12.2024 hat die Projektgesellschaft den Bauantrag eingereicht. Aktuell laufen erste Abrissarbeiten im Inneren und Gespräche mit potentiellen neuen Mietern für die Gewerbeflächen. Voraussichtlich ab Q2/2025 beginnt der Bau. Läuft alles nach Plan, ist das Gebäude im April 2027 einzugsbereit für die neuen Mieterinnen und Mieter.

Eckdaten zum Quartier Treviris (Stand Februar 2025):

  • Grundstücksfläche: 4.127 qm
  • Mietwohnungen: 103, zw. 39 und 107 Quadratmeter, 100% bezahlbarer Mietwohnraum
  • Gewerbe- und Dienstleistungsflächen: ca. 6.700 qm
  • Tiefgaragenplätze: 169
  • CO2-neutrale Energieversorgung
  • Investition der Projektpartner: ca. 50 Millionen Euro
  • Abrissarbeiten: seit Februar 2025
  • Bauantrag am 19.12.2024 eingereicht
  • Baubeginn: ab Q2/2025
  • Geplante Fertigstellung: April 2027

 

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2 Kommentare

  1. „Bezahlbarer Wohnraum“ ist eine schwer definierbare Größe. Zwischen Doppelverdienern aus Luxemburg und dem Studenten, der seinen Lebensunterhalt mit Bafög und einem Nebenjob stemmen muss liegen Welten.
    Für wen ist dieser bezahlbare Wohnraum gedacht?

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