Eintracht Trier: Heiner Semar ist da – Peter Rubeck verlängert bis 2016

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Auf gute Zusammenarbeit (von links): Geschäftsführer Jens Schug, Cheftrainer Peter Rubeck, der neue Sportliche Leiter Heiner Semar und Vorstandsmitglied Roman Gottschalk.

TRIER. Jetzt ist es offiziell. Ab sofort bekleidet Heiner Semar beim Südwest-Regionalligisten SV Eintracht Trier 05 die Position des sportlichen Leiters. Der 62-jährige Nutzfahrzeughändler aus dem westpfälzischen Bruchmühlbach-Miesau wird künftig ganz eng mit Cheftrainer Peter Rubeck zusammen arbeiten. Dessen Vertragsverlängerung um eine Saison bis 30. Juni 2016 gab Vorstandsmitglied Roman Gottschalk im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch ebenfalls bekannt. Semar betonte, dass er in Trier nicht als Sponsor in Erscheinung treten wolle, räumte aber ein, kleine Lücken im Etat unter Umständen zu schließen, wenn das Budget des Vereins bei Vertragsverhandlungen schon ausgereizt sei.
Gleichzeitig ließen die Verantwortlichen durchblicken, dass es angesichts der nicht zu unterschätzenden sportlichen Situation – als 13. der Tabelle ist der SVE derzeit nur einen Wimpernschlag vom ersten potenziellen Abstiegsplatz entfernt – zu personellen Korrekturen kommen wird. Neben Denis Pozder, dessen Kontrakt schon vor wenigen Tagen aufgelöst worden ist, will Semar in den nächsten Tagen noch drei bis vier weiteren Akteuren nahe legen, den Verein zur Winterpause zu verlassen. Definitiv plant Coach Rubeck unter anderem nicht mehr mit Erich Sautner. „Das haben wir ihm und seinem Berater, mit dem wir vor der Saison die Gespräche geführt haben, auch schon klipp und klar gesagt. Wenn jetzt jemand anderes kommt und sagt, er vertrete die Interessen von Erich, finde ich das schon merkwürdig“, meinte Rubeck in Anspielung auf einen Medienbericht, in dem der Eintracht mangelnde Kommunikation vorgeworfen worden war.
Drei Akteure aus den eigenen Reihen (U19/U23) sollen in den Regionalliga-Kader aufrücken. Außerdem möchte der neue SVE-Fußballchef „zwei bis drei Externe“ holen. So soll das Ziel, in dieser Saison noch auf 45 Punkte zu kommen und den Klassenerhalt zu schaffen, erreicht werden. Aktuell hat der SVE nach 20 Spielen 23 Zähler auf dem Konto.

Durch die Verpflichtung des ehrenamtlich tätigen Semar könne sich Peter Rubeck – bislang Trainer und sportlicher Leiter in Personalunion – noch mehr auf die Arbeit mit der Mannschaft konzentrieren, stellte Geschäftsführer Jens Schug klar. Weitere Freiräume sind dann aus Rubecks Sicht ab Sommer zu erwarten, wenn er bei seinem Haupt-Brötchengeber, einem Klinikum im saarländischen Völklingen, seine wöchentliche Stundenzahl reduziert. Für die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Rubeck habe laut Schug nicht nur sein akribisches Arbeiten und die volle Identifikation mit dem Jugendkonzept des SVE gesprochen, sondern auch seine Fähigkeit, dazu zu lernen und etwa den Bedingungen bei einem Verein wie der Eintracht anzupassen.

Heiner Semar hat in seinem bisherigen Wirken als Funktionär schon zwei Mal bewiesen, dass er aus verhältnismäßig wenig viel machen kann: nach seiner aktiven Zeit bei seinem Heimatklub TV Althornbach hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass dieser Verein später von der Kreisliga C fünf Mal hintereinander bis in die Verbandsliga Südwest aufstieg. Wegen fehlender Strukturen für noch größere Erfolge zog es ihn dann in den Zweibrücker Stadtteil Niederauerbach. Hier half er ideell, aber auch und vor allem finanziell mit, dass der später in SVN Zweibrücken umbenannte Klub den Sprung von der Landesliga in die Regionalliga schaffte und auch zwei Mal südwestdeutscher Pokalsieger wurde. Zwei Aufstiege gab es mit Trainer Peter Rubeck als Trainer. Da das öffentliche Interesse bei manchmal nur knapp 150 Zuschauern fehlte und Semar nicht mehr bereit war, eine größere Etatlücke zu stopfen, zog er sich seit der Jahresmitte langsam aber sicher vom SVN zurück.

Über die Verbindung zu seinem Freund Rubeck („Er hat sehr viele Stärken, aber auch die eine oder andere Schwäche. Wir haben ein ganz offenes und ehrliches Verhältnis zueinander“) gab es schon länger Kontakt zur Eintracht. Anfang Oktober traf er sich bereits mit den SVE-Verantwortlichen in Trier. Ausschlaggebend für sein Engagement beim SVE sei auch die Nachhaltigkeit von Geschäftsführer Schug gewesen, der stets bemüht gewesen sei, die Verbindung aufrecht zu erhalten.

Semar sieht sich als Bindeglied zwischen erster Mannschaft, Trainerteam und Vorstand und hat die Zusage der Klubführung, in einem abgesteckten Bereich das Team mit Coach Rubeck selbständig zusammenstellen zu können. Er gilt als Mann der klaren Worte – und legt großen Wert darauf, dass „wir die Dinge intern besprechen und nichts vorschnell an die Öffentlichkeit dringt“. Notfalls, so Semar, könne er Entscheidungen auch hart und kompromisslos vollziehen. Dass er sich in Zweibrücken einst als „Diktator“ bezeichnet hat, stellte er bei der Pressekonferenz am Mittwoch ins rechte Licht. „Das hatte mit den Strukturen in Zweibrücken und auch mit der Tatsache zu tun, dass ich das Ganze dort maßgeblich finanziell gestemmt habe. Meine aktuelle und die generelle Situation bei der Eintracht ist jedoch eine ganz andere.“

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