150 Jahre Kinderbetreuung: Trierer Mutterhaus eröffnet Neubau der Tagesstätte

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TRIER. Das Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier hat am 26. September offiziell den Neubau seiner Kindertagesstätte eröffnet. Gleichzeitig feiert die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Karl Borromäus ein eindrucksvolles Jubiläum: Seit 150 Jahren widmet sich der Trierer Frauenorden der Kinderbetreuung.

Kinderlachen dringt aus dem großen Innenhof der Kindertagesstätte. Zwei Mädchen hopsen mit ihren Gummiponys durch den großräumigen Sandkasten, der das Herzstück des Außengeländes ist. Gleich daneben lädt eine Wassertreppe dazu ein, mit dem flüssigen Element ausgiebig zu matschen. Der große Sandkasten liegt direkt neben dem neuen Gebäude der Kindertagesstätte und ist von den drei Gruppenräumen im Erdgeschoss durch raumhohe Fenster gut einzusehen. Direkt dahinter erhebt sich ein Hügel, der mit Rasen bewachsen ist und von dem man über Rutschen wieder herunterkommt. Im Schatten eines alten Baumes ist ein zweiter Sandkasten, der zum Sandkuchen backen bestens geeignet ist. Eine Arbeitsplatte in Kinderhöhe wird rege genutzt, die passenden Förmchen geben ein farbenfrohes Spiel ab.

Das weite Außengelände wird von einem geschlängelten Weg gegliedert, über den man zu weiteren Klettergeräten, Schaukeln und zur Turnhalle im alten Kita-Gebäude laufen kann. An zwei Seiten des großen Gartens schließt sich L-förmig die Kindertagesstätte an. Während auf der einen Seite über zwei Etagen die Gruppenräume liegen, wird der Flügel direkt am Eingangsbereich durch die großzügige Mensa gebildet. In der oberen Etage, die wie das ganze Haus barrierefrei ist, liegen die Räume für die älteren Kinder samt einer Werkstatt, in die nur Kinder Zutritt haben.

Mit dem Neubau also vergrößerte sich die Einrichtung, so dass hier seit dem ersten September nun insgesamt 94 Kinder betreut werden können. In insgesamt nun fünf statt vorher vier Gruppen sind Kinder im Kindergartenalter, ergänzt wird das Angebot um eine Hortgruppe für Schülerinnen und Schüler.

Die Kinderbetreuung hat neben der Krankenpflege eine lange Tradition bei den Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Karl Borromäus. Seit 1812 führten sie in St. Irminen ein Waisenhaus und ab 1855 unterrichteten die Trierer Borromäerinnen kostenlos Kinder aus armen Familien im Krahnenviertel. „Zehn Jahre später, 1865 eröffneten sie eine Bewahrschule für noch nicht schulpflichtige Kinder aus dem Fischerviertel am Krahnen“, berichtet Schwester M. Elisabeth Mues, Generaloberin der Borromäerinnen. „Das war der Vorläufer des jetzigen Kindergartens – vor genau 50 Jahren.

Eine weitere Bildungseinrichtung war die Strickschule, in der schulpflichtige Mädchen ab 1889 nachmittags und während der Ferien sinnvoll beschäftigt werden konnten. Schon damals haben wir damit einen Hort gehabt – wie heute.“ Der Ökonom der Kongregation, Ulrich Schmitz ergänzt: „Ab dem 01.09.2015 nehmen wir auch Kinder ab dem ersten Lebensjahr auf und haben parallel dazu unsere Öffnungszeiten erweitert. Die Kinder können hier von 6.30 Uhr bis 18.30 Uhr betreut werden.“

Die Kindertagesstätte Mutterhaus ist eine Einrichtung für Kinder aus dem Stadtgebiet. Die Gesamtkosten des Neubaus belaufen sich auf 2.450.350 Euro, die vom Landesjugendamt und der Stadt Trier sowie einem Eigenanteil der Borromäerinnen in Höhe von 1.403.610 Euro gestemmt wurden. In der Kindertagesstätte sind rund ein Drittel Kinder von Mitarbeitern aus dem benachbarten Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen.

Achim Hettinger, Leiter des Jugendamtes der Stadt Trier ist froh über den Neubau der Kita Mutterhaus: „Die Borromäerinnen sind nun genau 150 Jahre für Kinder und Familien da. Meine persönliche Erfahrung ist es, dass hier Vertrauen, Geborgenheit und Freude zu Hause sind. Wir von der Stadt begrüßen außerordentlich die Erweiterung um eine fünfte Gruppe. Die Kita Mutterhaus war uns stets eine verlässliche Partnerin und wird dies auch in Zukunft sein.“

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