AKW-Abschaltung in Frankreich – von Cattenom ist keine Rede

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PARIS/CATTENOM. Im Atomkraftwerk Cattenom in Frankreich reiht sich ein Störfall an den Anderen. Eine Abschaltung scheint aber nicht in Sicht zu sein. In einem Interview äußerte sich der französische Präsident François Hollande zur Schließung des AKW Fessenheim. Zum lothringischen Pendant aber sagte er nichts.

Der Atommeiler in Cattenom hat den Ruf, ein Pannenmeiler zu sein. Kaum ein Monat vergeht, in der er nicht wegen einer oder gleich mehrerer Störungen abgeschaltet werden muss. Und doch geht er immer wieder ans Netz. Wer auf seine endgültige Stilllegung hofft, der dürfte jetzt wieder einmal enttäuscht worden sein. Der französische Präsident François Hollande bestätigte in einem Interview mit einem französischen Radiosender, dass für das AKW Fessenheim die Abschaltung geplant ist. Zum Meiler an der Mosel äußerte er sich nicht.

Fessenheim ist seit 38 Jahren am Netz

Und auch bei den Äußerungen zum ältesten Atomkraftwerk Frankreichs sollte man die Euphorie nicht in den Himmer wachsen lassen. Zwar gibt es einen Beschluss in Frankreich, dass für den neuen Meiler Flamanville am Ärmelkanal, der nächstes Jahr ans Netz gehen soll, zwei alte Anlagen abgeschaltet werden. Es scheint auch sicher zu sein, dass Fessenheim dazu gehört. Dieses AKW im Elsas ist der älteste Meiler Frankreichs und schon seit 1977 am Netz. Wann aber dort die Lichter ausgehen, dazu äußerte sich Hollande nicht konkret.

Aussichten tendieren gegen Null

Die Schließung von Fessenheim, das direkt am Rhein und damit an der deutschen Grenze zu Frankreich gelegen ist, wird schon seit vielen Jahren von Umweltverbänden und auch von der Baden-Württembergischen Landesregierung gefordert. Das Bekenntnis Hollandes zur Schließung ist schon ein großer Fortschritt in dieser Richtung, denn sein Vorgänger Nicolas Sarkozy hatte noch von einer 60-jährigen Laufzeit gesprochen. Die Aussichten für eine Abschaltung von Cattenom aber, das erst 1986 ans Netz gegangen ist, dürften gegen Null tendieren.

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