Innenstadt: Vom Anziehungspunkt zum Leerstand – Auslaufmodell „Shopping-Mall“ ?

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Klassische Shopping-Malls, wie die Trier-Galerie in Trier, erfreuen sich immer weniger Beliebtheit bei Verbrauchern und Händlern. Foto: lokalo.de (se)

TRIER. Über ein Jahr, nachdem der einstige Anker-Mieter „s.oliver“ die großen Ladenzeilen über zwei Etagen in der Trier-Galerie verlassen hat, wurden am gestrigen Samstag die Türen dieser Räumlichkeiten wieder geöffnet. Die Firma JD Sports eröffnete ihre neuen Verkaufsflächen für Besucherinnen und Besucher. Dennoch prägen zahlreiche leere Ladenlokale seit geraumer Zeit das Bild des Trierer Shopping-Centers. Klassische Einkaufszentren verlieren dabei scheinbar zunehmend an Beliebtheit bei Verbrauchern und Händlern. Das Konzept der traditionellen Shopping-Mall wirkt veraltet und wenig innovativ. Ist die klassische Shopping-Mall aus der Zeit gefallen?

Ein veraltetes Konzept: Die Shopping-Mall
Einst prägten große, bekannte Marken und das Konzept „Alles an einem Ort“ die Einkaufszentren in Deutschland. Doch mittlerweile beobachten wir vermehrt Leerstand in den einst als modern geltenden Centern. Das klassische Modell der Shopping-Mall, zu dem auch die Trierer Galerie gehört, scheint in Zeiten von Online-Shopping und erlebnisorientiertem Konsum überholt. Immer mehr Verbraucher suchen nach einzigartigen Einkaufserlebnissen, die über das bloße Produktangebot hinausgehen.

Immer mehr Leerstände in Einkaufs-Centern; Foto: lokalo.de

Inhabergeführte, regional verwurzelte Fachgeschäfte wie beispielsweise die Wäschegalerie Heinemann oder Absolute Teamsport – TTS Sport Trier in der Zurmaienerstraße erscheinen den Kunden deutlich attraktiver und gewinnen an Wertigkeit. Ob ein weiteres Sport- und Lifestyle-Geschäft angesichts der bereits hohen Dichte an Sportgeschäften in der Innenstadt zur Wiederbelebung beitragen kann, erscheint fraglich.

Innovative Konzepte und lokale Vielfalt
Zudem steht die Trier Galerie vor der Herausforderung, sich gegen innovative Projekte wie die geplante Markthalle im ehemaligen Kaufhof-Gebäude zu behaupten. Eine Markthalle bietet die Möglichkeit, lokale Produkte, gastronomische Angebote und kulturelle Veranstaltungen zu kombinieren, was ein bisher in Trier unbekanntes Einkaufserlebnis schaffen könnte. Genau solche Konzepte haben das Potenzial, künftig ein breites Publikum anzuziehen und die Innenstadt zu beleben.

Ein „Wir haben geschlossen“ Plakat in der Trier-Galerie; Foto: lokalo.de

Das traditionelle Konzept der Shopping-Malls stößt an seine Grenzen und kann ohne neue Ansätze kaum noch die gleiche Anziehungskraft entfalten. Spezialgeschäfte zeigen, dass ein differenziertes, kundenorientiertes Angebot erfolgreicher sein kann.

Um die Attraktivität der Innenstadt zu steigern und die klassischen Malls zu revitalisieren, sind daher kreative und vielseitige Konzepte gefragt, die über das bloße Befüllen von Handelsflächen hinausgehen. Der aktuelle Leerstand zeigt, dass solche Konzepte bislang nicht gefunden wurden – da helfen auch neue „Pop-Up“-Stores scheinbar nur sehr wenig.
(sz)

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14 Kommentare

  1. Was ein Schwachsinn..
    Würden die Mieten nicht astronomisch hoch sein, sondern günstiger, insb. z. B. für Kunsthandwerk Läden, Inhaber geführte etc. Würde die Innenstadt ruck zuck wieder voll sein und natürlich auch die Shopping Center.
    Dann wäre das Leben zurück…

    Aber so lange die Mieten sich nur noch Ketten leisten können, die in Fern Ost etc. billig produzieren und hier noch so teuer verkaufen können das die Mietwucherpreise leistbar sind…
    … Geht es weiter Berg ab

  2. Von wegen Auslaufmodell „Shopping-Mall“. Anderswo boomen die Malls. … die großen Malls.
    Trier hat als Einkaufszentrum der Region längst fertig, ist dafür aber schön rot-grün, und das ist doch auch was wert, gell.

  3. Ja hallo an allé es faengt mit d’en Patkplaetzen an und hoert mit den hohen Mieten auf in Trier .Auch die teueren Busverbindungen in die Stadt bleiben die Kunden aus.Die Stadt Trier ist einen Toristen Stadt geworden .

  4. Als Ungeimpfte durfte ich diese Läden lange Zeit nicht betreten, jetzt möchte ich sie nicht mehr betreten. Meine Bestellungen werden mir auf den Küchentisch gelegt. Wunderbar.

  5. Hier würde die Überschrift „ Auslaufmodell Innenstadt Trier“ besser passen. Die Fußgängerzone wird für Besucher wie Gewerbetreibende immer unattraktiver. Hat man es mal staufrei und ohne geblitzt worden zu sein ins Zentrum geschafft , darf man sich über 2,40€/std Parkgebühren freuen. In der Fußgängerzone bereichern zahlreiche Bettler das Stadtbild. Inhabergeführte Einzelhändler gibts fast keine mehr, hier dasselbe Bild wie in allen deutschen Städten, geprägt von Filialen diverser Geschäftsketten. Abgesehen vom ein oder anderen Restaurant, Fazit: total uninteressant!

  6. Der Leerstand der einzelnen Läden der Trier Galerie war doch vorraus zu sehen… wenn in einer Mall das gleiche Sortiment von Herstellern wie Esprit SOliver Cecil Tom Tailor usw. wie bereits in bestehenden Warenhäuser angeboten wird bleibt das Einkaufserlebnis auf der Strecke. Das Projekt Mall scheint in Trier ja nicht zu funktionieren bedenkt man den jahrelangen Leerstand der Treveris Passage .

  7. Wer ist dafür zuständig, dass Trier von Jahr zu Jahr immer unattraktiver in Sachen Shopping wird? Und systematisch zerstört wird??!!Die City Initiative??……??Die Leute, die die Mieten horrend in die Höhe treiben???….Das sogar Marktriesen wie H&M und Co. die Stadt verlassen?? Unfassbar, unprofessionell , wie diese Verantwortlichen ihre Arbeit machen und unsere Stadt in Sachen Shopping mittlerweile aussieht wie Wittlich, oder Traben-Tarbach und mehr und mehr runter gewirtschaftet wird. Einem beim Gang durch die Stadt, die Füße einschlafen. Wer braucht einen Riesen DM Geschäft mitten auf dem Hauptmarkt? Riesen Kaufhäuser stehen leer, eine Markthalle soll her??!! Noch mehr Essangebote, wo wir ohnehin alle 2 m einen Imbiss, Bäckerei, Eisdiele, Restaurant, Bistro oder Ähnliches haben!!!!Fernöstliche Billigketten, Handy Läden und 1€ Märkte machen sich extrem breit, wer möchte so etwas??!Wer braucht das???
    Wo sind die Ketten wie Stradivarius, Bershka , H&M…. Und Co ..um die Stadt wenigstens für jüngere Menschen attraktiv zu machen…Geschäfte für Kindermode, Schuhe, modische Kleidung!!!Warum kein Primark in das ehemalige Kaufhaus Gebäude, die Stadt wäre Ruckzuck wieder gefüllt und die Wirtschaft angekurbelt!!! Aber weit entfernt sind wir davon !!Wer geht überhaupt noch in die Stadt zum einkaufen??!!! Unattraktiver geht es nicht mehr. Die Verantwortlichen sollten ihren Job quittieren!!!und unsere Stadt nicht völlig zerstören!

  8. Wie finanzieren sich eigentlich Barber Shops?
    Von 20 Personen die Woche garantiert nicht.
    Aber durch Korruption und Geldwäsche.

  9. Wenn ich beim Verlassen des
    Parkhauses, bevor ich den
    Treppenaufgang erreicht habe,
    neben dem Bezahlautomaten,
    schon einen dort sitzenden
    westasiatischen Bettler
    antreffe, der mir sein, in
    fehlerhaftem Deutsch
    geschriebenes Schild vor
    die Nase hält, vergeht mir
    die Lust in Trier einzukaufen.

  10. Hauptgrund für den wachsenden Leerstand dürften weder mangelnde Parkplätze, Bettler noch „böse“ lungernde Ausländer sein, die Mieten sind sind fern ab jeglicher Realität und die Stadt schaut zu.

  11. und alle kleinen und mittelgroße Händler in der Stadt werden weiterhin von dem weltweit einmaligen Kammerzwang der deutschen IHK Zwangskammern mit Zwangsgebühren abgezockt. Amazon, Ebay, Timu u.a. lachen die deutschen Handelsbetriebe aus. Hier muss für alle Betriebe globale Chancengleichheit hergestellt werden. Weg mit dem Kammerzwang, er ist noch ein Relikt aus dem 3. Reich.

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