TRIER. Auf Initiative des Schauspiel-Ensembles von Anton Tschechows Stück „Die Möwe“, das von Januar bis Mai am Theater Trier aufgeführt worden ist, wurden an insgesamt sechs Abenden Spenden für die internationale Nichtregierungsorganisation (iNRO) Artesans-ResQ gesammelt. Insgesamt hat das Publikum an den Vorstellungen zwischen dem 4. Februar und 19. Mai 12.194 Euro gespendet.
Damit, so Jonathan Vinke, einer der Gründer von Artesans-ResQ, konnte die humanitäre Arbeit im gesamten Juli gesichert werden. Erst dadurch war es der Organisation möglich, den bislang nicht unterstützten Zeitraum zwischen Juni und August zu überbrücken ohne die Arbeit einzustellen.
„Danke für euer Engagement und eure Hilfe, um unsere Organisation am Leben zu halten. Für uns ist diese Hilfe elementar, ohne das könnten wir es nicht tun“, sagt Vinke in einem Dankesvideo, das er dem Ensemble aus Dnipro geschickt hat und das auf den Sozialen Medien des Theaters veröffentlicht wurde. „Eure Spende kommt an, eure Spende fließt in die Vene eines jeden Patienten, eure Spende bewegt unsere Fahrzeuge von unserer Basis in Richtung der Frontgebiete, um die Patienten zu übernehmen. Dafür ist es gedacht und für nichts anderes.“
Aktuell ist, so Vinke, Artesans-ResQ mit allen Ressourcen in die Evakuierung pädiatrischer Patienten eingebunden, nachdem das wichtigste onkologische pädiatrische Zentrum des Landes durch Raketen zerstört worden ist. Dabei übernimmt Artesans-ResQ zum einen eine koordinative Rolle, um die Umverteilung der knapp 650 jungen Patienten zu gewährleisten. Zum anderen werden spezialisierte Transporte zu Flughäfen rund um die Ukraine durchgeführt, um den Patienten eine Fortführung der onkologischen Therapie zu sichern, erläutert Vinke die Aufgaben der iNRO.
In ihrem Spendenaufruf nach jeder der sechs Vorstellungen sagte Ensemble-Mitglied Jana Auburger: „Die Spenden werden wir weiterleiten an Artesans-ResQ, eine iNRO, die seit der russischen Invasion vor Ort den Patiententransport insbesondere für Schwerverletzte übernommen hat und mittlerweile zusammen mit dem ukrainischen Gesundheitsministerium das bisher fehlende Intensivtransportsystem aufgebaut hat.“ Auburger zitierte die ukrainische Regisseurin und Autorin Natalia Vorozhbyt: „Bitte gewöhnen Sie sich nicht an den Krieg.“ Um dieser Gewöhnung entgegenzuwirken und sich solidarisch mit der Zivilgesellschaft zu zeigen, betonte Auburger, sammle man im Anschluss Spenden. „So schlimm das anhaltende Leiden in der Ukraine ist, so glücklich bin ich mit der großen Bereitschaft unseres Publikums, etwas dagegen zu tun. Vielen vielen Dank für die Unterstützung“, sagte Auburger nach Auszählung und Überweisung des Geldes. (Quelle: Theater Trier)