WIESBADEN. Die Weinernte in Deutschland ist 2023 anders als noch im Herbst erwartet schlechter ausgefallen als ein Jahr zuvor. 8,6 Millionen Hektoliter Wein und Most erzeugten die Winzerinnen und Winzer nach Angaben des Statistischen Bundesamtes.
Das waren 344.000 Hektoliter oder 3,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Behörde am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Anfang September war noch eine deutliche Steigerung auf knapp 9,9 Millionen Hektoliter prognostiziert worden. Die tatsächliche Erntemenge lag nun sogar um 28.000 Hektoliter oder 0,3 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022.
Nach einem nassen Frühjahr und einer Trockenperiode im Frühsommer sah es lange nach einem guten Weinjahr aus, zumal außerdem größere Unwetterschäden zunächst ausblieben. Es folgten jedoch Wochen mit ausdauernden Niederschlägen, lokal verbunden mit Sturm und Hagel. «Der Spätsommer war vielerorts warm, was den Pilz- und Schädlingsbefall begünstigte und zu einer raschen Reifeentwicklung der Trauben führte. Dadurch waren die Winzerinnen und Winzer mit herausfordernden Erntebedingungen konfrontiert, was einer der Faktoren für eine geringere Weinerzeugung war», erläuterten die Statistiker.
Knapp die Hälfte (49 Prozent) des im vergangenen Jahr in Deutschland erzeugten Weins stammte den Angaben zufolge aus den beiden größten Anbaugebieten Rheinhessen (2,4 Millionen Hektoliter) und Pfalz (1,8 Millionen Hektoliter). Knapp 15 Prozent kamen aus Baden (1,3 Millionen Hektoliter), gut 14 Prozent von der Mosel (1,2 Millionen Hektoliter).
Gut zwei Drittel (68,5 Prozent) der im Jahr 2023 erzeugten Weine waren Weißweine, knapp ein Drittel (31,5 Prozent) Rotweine, einschließlich Roséwein und Rotling. Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Wein- und Mosterzeugung des Jahres 2023 nach Berechnungen der Statistiker etwa 1,1 Milliarden Flaschen. (Quelle: dpa)