Endgültiges Aus für A1-Lückenschluss? Umweltverbände reichen Klage ein!

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Wie geht es mit dem Lückenschluss der A1 in der Eifel weiter? Foto: dpa

TRIER. Mit dem Planfeststellungsbeschluss vom Juli dieses Jahres schien der seit Jahrzehnten angestrebte Lückenschluss der A1 in der Eifel in greifbare Nähe zu rücken (lokalo.de berichtete). Der Lückenschluss sei „eines der drängendsten Infrastrukturprojekte in Rheinland-Pfalz“, sagte Landesverkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP) damals.

Ihr Parteifreund, Bundesverkehrsminister Volker Wissing, zugleich Landesvorsitzender der FDP, stieß in das gleiche Horn und erklärte, der Lückenschluss der A1 rücke greifbar näher. Das seien gute Nachrichten für die gesamte Eifelregion.

Und schon im März dieses Jahres hatte die IHK Trier mehr Tempo beim Lückenschluss als überfällig bezeichnet und die herausragende Bedeutung des Projekts für die regionale Wirtschaft hervorgehoben (lokalo.de berichtete). „Der fehlende Lückenschluss kostet die Unternehmen in der Eifel seit vielen Jahren Unmengen an Zeit und Geld für vermeidbare Umwegfahrten. Es darf keine Chance zur Beschleunigung des Projektes ungenutzt bleiben. Den regionalen Unternehmen wurde seinerzeit der Lückenschluss versprochen und wir fordern ihn nachdrücklich ein“, so Dr. Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer der IHK Trier, im März.

Doch jetzt könnte alles ganz anders kommen: Eine Allianz aus BUND, NABU, weiteren Verbänden und zahlreichen Privatpersonen klagt gegen beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig das Projekt. Die Klage könnte dem Lückenschluss den Garaus machen.

In einer Pressemitteilung der rheinland-pfälzischen BUND-Landesvorsitzenden Sabine Yacoub heißt es, der geplante Lückenschluss führe „quer durch intakte Eifellandschaft“ und sei „angesichts der sich verschärfenden Klima- und Biodiversitätskrise völlig aus der Zeit gefallen“. Die Folgen wären laut BUND für „Arten- und Klimaschutz unausgleichbar“. Auch fürchten die Umweltschützer „zusätzliche Risiken bei Extremwetterlagen“. Besonders „durch die weitere Versiegelung im Einzugsgebiet der Ahr“ befürchte man „deutlich erhöhte Risiken bei zukünftigen Hochwasser- und Starkregenereignissen“. Ein so „gravierender Eingriff in den Naturhaushalt“ sei „nicht zu verantworten“.

„Der Landesbetrieb Mobilität hat das Verkehrsaufkommen völlig überschätzt und offensichtlich schön gerechnet; neuere Prognosen bleiben unberücksichtigt“, heißt es in der Mitteilung weiter. Anstelle des Lückenschlusses solle das Geld in Zeiten knapper Kassen lieber „in die Sanierung maroder Verkehrswege, insbesondere Schienen und Brücken, in eine nachhaltige Regionalentwicklung und einen attraktiven ÖPNV“ fließen, finden die Naturschützer. (Quellen: dpa, BUND Rheinland-Pfalz, IHK Trier)

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