Saarländische Staatskanzlei: Keine Nazi-Symbole an öffentlichen Gebäuden bekannt

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Am 1938 erbauten Amtsgericht im rheinland-pfälzischen Bingen prangt noch ein Reichsadler über dem Haupteingang. Im Saarland sind dagegen nach amtlichen Angaben keine historischen NS-Symbole mehr an öffentlichen Gebäuden bekannt. Foto: Andreas Arnold/dpa

SAARBRÜCKEN. Im Saarland sind anders als etwa im benachbarten Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg keine Schriftzüge oder Symbole aus der Zeit des Nationalsozialismus an öffentlichen Gebäuden bekannt. Die von den Nationalsozialisten 1933/34 eingeführte Schriftart «Tannenberg» könnte sich allenfalls noch in Beschriftungen im Innern von Bunkern der Westbefestigungen erhalten haben.

Dies teilte die Staatskanzlei des Saarlandes auf dpa-Anfrage in Saarbrücken mit. Lediglich im Erdgeschoss des Amtsgerichts Saarbrücken befinden sich den Angaben zufolge zwei Wandkarten aus dem Jahr 1936 oder 1937. Eine Karte zeige Südwestdeutschland, die andere das damalige Deutsche Reich, wobei jeweils Sehenswürdigkeiten und Verkehrswege eingezeichnet seien. Neben den beiden Wandkarten sei eine Tafel mit einem erläuternden Text angebracht, hieß es.

Nach dem Zweiten Weltkrieg habe die Verwaltung in der französischen Besatzungszone etwaige Symbole konsequent getilgt. Entweder seien komplette Ehrenmäler abgebrochen oder entsprechende Symbole ausgemeißelt worden, teilte die Staatskanzlei in Saarbrücken mit.

In Rheinland-Pfalz prangt dagegen laut Mainzer Finanzministerium noch an drei Gebäuden des Landes NS-Symbolik: ein Reichsadler am Amtsgericht in Bingen sowie je eine Adlerfigur am Finanzamt in Alzey und – zeitlich nicht genau der NS-Zeit zuordenbar – am Service-Center des Mainzer Finanzamts.

Das baden-württembergische Finanzministerium nennt ebenfalls NS-Symbole an drei Landesgebäuden: je einen Reichsadler am Finanzamt Ulm und in der Stadthalle in Maulbronn sowie den Schriftzug «Dem ewigen Deutschtum» am Kollegiengebäude I der Uni Freiburg. (Quelle: dpa)

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