
TRIER. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier verfügt nun über eine komplett neue Dialyse, wie die Klinik mitteilt. Mit dem Umzug dieses Bereichs in das erst kürzlich fertiggestellte Betten- und Funktionshaus St. Martinus haben sich die Rahmenbedingungen für die Patientinnen und Patienten sowie für das ärztliche und pflegerische Personal verbessert. Professor Dr. med. Stefan Weiner, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin II, spricht von einer „Vorzeige-Dialyse“.
Rund 12.000 Nierenersatzverfahren führt die Dialysestation des Brüderkrankenhauses jährlich durch, darunter rund 9.000 bei chronischer Hämodialyse sowie ca. 1.000 akute Hämodialyse-Behandlungen, die zum Teil auf den Intensivstationen vorgenommen werden; außerdem rund 2.000 Peritonealdialyse-Behandlungen, besser bekannt als „Bauchfelldialysen“. Die Patientinnen und Patienten sind mindestens 16 Jahre alt, doch auch Hundertjährige wurden in der Dialyse des Brüderkrankenhauses schon behandelt.
Professor Dr. med. Stefan Weiner, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin II, die als Schwerpunktklinik für Nephrologie und Hypertonie zertifiziert ist, arbeitet seit 2006 im Brüderkrankenhaus. Doch für sein für die Dialyse zuständiges ärztliches und pflegerisches Team gab es nun gewissermaßen einen Neustart – mit dem Umzug in neue Räumlichkeiten. Im Erdgeschoss des kürzlich fertiggestellten Betten- und Funktionshauses St. Martinus wurde eine 28 Plätze zählende neue Dialysestation eingerichtet – samt der dazugehörigen administrativen Flächen sowie einer CAPD-Ambulanz für die Bauchfelldialyse, die in Kooperation mit dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH) durchgeführt wird. „Es ist schön, die Patientinnen und Patienten nun in so tollen und hellen Räumen behandeln zu können“, freut sich Professor Weiner, der zugleich deutlich macht, dass die Verbesserungen nicht nur atmosphärischer Natur sind.
„Was ein ganz wichtiger Punkt ist: Die neue Dialyse ermöglicht uns nun eine räumliche Trennung von dialysepflichtigen Patienten mit akuten Infektionen von nicht infektiösen ambulanten und stationären Patienten. So garantiert eine Schleuse vor den Behandlungsräumen ein optimales Hygienemanagement“, erläutert der Chefarzt. Die Patientenzimmer sind lichtdurchflutet, die Technik ist auf dem modernsten Stand der Medizintechnik. Hinzu kommt: Nach dem Umzug ist das Training dialysepflichtiger Patienten für die Heimhämodialyse noch besser umsetzbar. „Für diese Verfahren wird unser KfH-Nierenzentrum eine Leuchtturmfunktion für die komplette Versorgungsregion bis ins nördliche Saarland und in die Eifel übernehmen“, kündigt Professor Weiner an.
Die hochmoderne Ausstattung mache zudem eine bessere Behandlung von Patienten mit sogenanntem kardiorenalem Syndrom möglich: „Schwergradig herzkranke Patienten können mittels häufigeren, dafür aber kürzeren Dialysesitzungen besser und schonender entwässert werden“, erläutert der Mediziner, der noch einen weiteren Vorzug der neuen Dialyse nennt: „Was zweifellos auch von großem Nutzen für die Patienten ist: Während diese sich an der Dialysemaschine befinden, lassen sich zeitgleich eine ganze Reihe von Informationen ableiten wie beispielsweise EKG, Blutdruck und Elektrolytmessungen.“ Ebenfalls in St. Martinus, genauer auf der Station M3, finden sich die Patientenzimmer der Inneren Medizin II.
Dem Chefarzt und seinem Team ist bewusst, dass trotz aller Fortschritte in der Behandlung die Abhängigkeit von der Dialyse einen tiefen Einschnitt ins Leben der Betroffenen darstellt. „Aber die Dialyse hilft Menschen mit einer deutlich eingeschränkten Nierenleistung, wieder eine hohe Lebensqualität zurückzuerlangen“, gibt Professor Weiner zu bedenken und ergänzt: „In kaum einem anderen Bereich ist die Zusammenarbeit zwischen Pflege und Medizin so wichtig, und gerade bei chronisch dialysepflichtigen Menschen ist eine starke Vertrauensbasis der Patienten zum behandelnden Team aus Ärzten und Pflegefachkräften unerlässlich.“ (Quelle: Pressemitteilung der Barmherzige Brüder Trier gGmbH)